42 Jahre lang, bis 2014, hat Josef Johann Vilgertshofer in Alling ohne Unterbrechung als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker die Geschicke der Gemeinde mitbestimmt. Am vergangenen Sonntag ist der rührige Bürger gestorben, der als "Bay-Sepp" auch außerhalb von Alling große Wertschätzung erfuhr. Am 18. Juli wäre der gebürtige Allinger 80 Jahre alt geworden. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen war er vielen stets ein guter Ratgeber, vor allem wenn es um die Entwicklung des Ortes und um Bauvorhaben ging.
Anlässlich seines 30-jährigen Wirkens für seine Heimatgemeinde wurde Vilgertshofer im Jahr 2002 mit der Bürgermedaille geehrt, der höchsten Auszeichnung, die von der Gemeinde vergeben wird. Von Beruf war Vilgertshofer Landwirt und Zimmerer, und bis zuletzt frönte er seinen zwei Hobbys: Radfahren und biologisches Garteln. Sein kommunalpolitisches Engagement als Gemeinderat begann er im Jahr 1972 in der CSU. Der Partei kehrte er jedoch nach 20 Jahren den Rücken, um sich der parteifreien Bürgerschaft Alling anzuschließen, der er dann als Lokalpolitiker treu blieb.
Vor seiner Wahl in den Gemeinderat hatte Vilgertshofer von 1966 an die Interessen der Dorfgemeinschaft Alling vertreten. Vom Mai 1978 bis April 1990 war der Lokalpolitiker Dritter Bürgermeister der Starzelbachgemeinde. Die darauf folgenden sechs Jahre amtierte er als Stellvertreter von Altbürgermeister Eberhard Boerboom. Dass man sich immer wieder einmischen muss, wenn man etwas erreichen will, lautete Vilgertshofers Credo. Der Gemeinderat war auch in Vereinen und gesellschaftlichen Organisationen aktiv, so saß er zum Beispiel im Pfarrgemeinderat, amtierte als Bezirksvorsitzender der Kolpingfamilie oder als ehrenamtlicher Richter.