Mit ziemlicher Gewissheit werden die Allinger schon etwa zwei Wochen vor Weihnachten im neuen Supermarkt östlich der Gilchinger Straße einkaufen können. "Der Rohbau ist fertig, wir liegen mit dem Bau in etwa im Zeitplan und steuern direkt auf der Zielgeraden dem Ende zu", versicherte am Dienstagnachmittag Roland Seissler von der Projekt-Entwicklungs-GmbH Ten Brinke Bayern beim Richtfest. Mitte November sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und das Marktgebäude an die Handelskette Rewe als Nutzer übergeben werden. Als Eröffnungstermin sei der 10. Dezember "so gut wie festgezurrt", daran werde sich kaum noch etwas ändern, sagte die zuständige Rewe-Marktbetreuerin, Inge Hofbauer.
Auf die Frage, ob die beiden von Anwohnern eingebrachten Klagen daran noch etwas ändern könnten, antwortete Seissler: "Ich denke nicht." Er sei sehr zuversichtlich, da die Stellungnahme des Landratsamtes zu den Klagen positiv ausgefallen sei. Außerdem sei die vorgebrachte Befürchtung nicht eingetroffen, dass eine nachträgliche Planänderung dazu führen könnte, dass die Mauer an der Waldstraße noch höher wird als ursprünglich festgelegt und es in der Folge zu einer noch größeren Verschattung komme. Das Gebäude sei nicht höher als von Anfang an geplant, sagte der Projektleiter.
Hofbauer hatte zum Richtfest den künftigen Marktleiter Raik Groth mitgebracht, um ihn Bürgermeister Frederik Röder und den Gemeinderäten vorstellen zu können. Der gelernte "Partnerkaufmann", wie die Marktchefs bei Rewe genannt werden, kommt aus Fürstenfeldbruck, arbeitet schon etliche Jahre in verschiedenen Funktionen für die Firma und freut sich nun eigenen Worten nach auf seine neue Aufgabe. Er will mit dem Grundsortiment starten und das Artikelangebot nach und nach dem Einkaufsverhalten der Bürger anpassen. Parallel zur Markteröffnung wird auch das "Shop-Café" der Großbäckerei Ihle ihre Pforten öffnen. Die Räumlichkeiten des Cafés würden etwas größer ausfallen als die in den meisten Filialen, erläuterte Walter Pils, der sich mit Ines Depner in der Region darum kümmert, dass Rewe in größeren Kommunen Fuß fassen kann. Das größere Café sei dem hohen Verkehrsaufkommen auf der Staatsstraße geschuldet. Man geht davon aus, dass viele Autofahrer dort eine Pause einlegen.
Dass die Kunden nie ausbleiben mögen, wünschte Marcel Send von der Bedachungsfirma in seinem Richtspruch, der mit dem obligatorischen "Scherben bringen Glück" endete. Dass zu wenig Einkäufer den Lebensmittelhandel aufsuchen und der Markt mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche für den relativ kleinen Ort Alling zu groß sein könnte, diese Befürchtungen haben die Rewe-Leute nicht, auch wegen des hohen Verkehrsaufkommens. In erster Linie aber deswegen, weil einer Marktstudie zufolge in der Gemeinde und in Gilching ausreichend Kaufkraft vorhanden ist. Damit die Kunden angelockt werden, dazu werde auch die auffällige Werbung, die der Gemeinderat unlängst genehmigte, beitragen. Von weitem schon erkennbar, werden bald fünf in einer luftigen Höhe von siebenhalb Metern flatternde Fahnen auf den Markt hinweisen, andernorts sind es meist nur drei. Überdies wird ein Pylon mit beidseitiger Rewe-Aufschrift angebracht. "Furchtbar und greislich" sei der, meinte FW-Gemeinderätin Simone Stenzer. Der Pylon wird dennoch kommen. In der Sitzung war Röder auch auf Anmerkungen aus der Bevölkerung eingegangen, wonach die hohen, grauen Betonwände des Marktgebäudes nicht gefällig seien. Im Rohbau sei der Supermarkt sicher nicht schön, aber das werde sich bald ändern, wenn die Wände verputzt und wie im Bebauungsplan vorgeschrieben, begrünt seien, um die Fassaden aufzulockern, sagte Röder.