Alling:Spendenaktion fürs Kriegerdenkmal

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Die Gedächtniskapelle in Biburg ist in schlechtem Zustand und muss saniert werden

Von Manfred Amann, Alling

Die Kriegergedächtniskapelle an der Ecke Ammersee- Kirchstraße im Allinger Ortsteil Biburg bedarf einer umfangreichen Sanierung. Dem "Gutachten über den statisch konstruktiven Zustand" zufolge, das der ortsansässige Ingenieur Helmut Maus dem Gemeinderat nun erläutert hat, weist das um 1930 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Kriegerdenkmal an vielen Stellen Schäden auf. Baufällig ist es aber nicht. Im Kapellenraum sind Dutzende Gefallene aus den beiden Weltkriegen auf Tafeln aufgelistet.

Das Erscheinungsbild des Allinger Ortsteils Biburg prägt die Gedächtniskapelle. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Wie Bürgermeister Frederik Röder (CSU) im vorigen Jahr schon berichtet hatte, sieht auch die Regierung von Oberbayern als obere Denkmalschutzbehörde Handlungsbedarf. Die Kosten schätzt der Gutachter auf etwa 65000 Euro, die durch Eigenleistungen noch reduziert werden könnten. Die Ratsmitglieder nahmen dies mit Erleichterung zur Kenntnis, denn erste Einschätzungen im Vorjahr waren von mehr als 100 000 Euro ausgegangen. Um die Sanierung der Kapelle, die in der bayerischen Denkmalliste als "kleiner, offener Putzbau mit historisierenden Formen" geführt wird und" umschlossen von einer Einfriedung etwas erhöht" errichtet wurde, wird sich der Förderverein Alling kümmern. Den Vorschlag hatte der Vorsitzende des Fördervereins und CSU-Gemeinderat Max Brunner gemacht, um leichter an Zuschüsse zu kommen. Außerdem war angeregt worden, dass der dritte Bürgermeister Ludwig Stecher (Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen) in Biburg eine Spendensammlung initiiert.

Die Namen der Gefallenen aus beiden Weltkriegen sind vermerkt. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die ortsbildprägende Kapelle mit einem Innenraum von etwa 13,5 Quadratmeter ist laut Ingenieur Maus im Jahre 1997 letztmals saniert worden und weist an vielen Stellen Schäden auf, die zügig behoben werden sollten, um Folgeschäden zu verhindern und den Bestand langfristig zu sichern. Ein großes Manko sei die vom Fundament her im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit, die dazu führe, dass Putz abplatzt sowie Ziegelsteine und Kalkmörtel aufweichen lässt. Die hohen Bäume, die kaum Sonnenstrahlen durchließen, verstärkten zudem die Ausbreitung der Feuchtigkeit und begünstigten, dass sich auf dem Dach Moose und Flechten ansiedeln könnten. Eine komplette Neueindeckung wäre daher sinnvoll. Ferner seien im Mauerwerk zahlreiche Risse vorhanden, die man mit "Injektionen" schließen könne, und an den Strebpfeilern an den Ecken seien Abrisse zu verfüllen, notfalls auch zu "vernadeln".

"Bedenklich, aber lösbar" sei, das sich im Bogen des Eingangsbereiches der Schlussstein abgesenkt habe. Auswirkungen auf die Statik seien aber nicht zu befürchten. Unabdingbar ist laut Ingenieur Maus auch, einen neuen Boden, zu verlegen und diesen nach Möglichkeit als Feuchtigkeitssperre zu nutzen. "Ich bin froh, dass wir nicht so viel Geld in die Hand nehmen müssen, wie ursprünglich angenommen", befand Brunner. Abzüglich Spenden, Zuschüsse und Eigenleistungen sei der finanzielle Aufwand sicher zu bewältigen.

© SZ vom 03.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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