Alling:Liebeschaos

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Männer und Frauen, die einander nicht haben dürfen, aber wollen, und Familien, die aufeinander losgehen: Beim Allinger Theater geht es rund. (Foto: Johannes Simon)

"Krach in Chioggia" vom Theaterverein Alling

Von Manfred AMann, Alling

Die von der Fischerei bestimmte Lebenswelt und die heißblütige Mentalität eines Fischervolkes im Süden der Lagune von Venedig holt der Kultur- und Theaterverein Alling mit dem Bühnenstück "Krach in Chioggia" ins Allinger Bürgerhaus. Von diesem Freitag, 24.April, an, wird die anspruchsvolle und actionreiche Komödie des italienischen Commedia-dellàrte -Dichters Carlo Goldoni aufgeführt, die im Kern den Gedanken verarbeitet, dass aus einem vermeintlichen Nichts schnell und unbedacht eine menschliche Katastrophe werden kann.

Die kleine Stadt, von Touristen Kleinvenedig genannt, lebt vom Fischfang. Viele der Männer sind oft monatelang auf See, während die Frauen Zuhause den Alltag bewältigen und dabei Zeit und Muße finden, mit den wenigen noch im Dorf verbliebenen Männern wie dem Gemüsehändler Toffolo zu flirten. Die kesse, lebenslustige Luciette macht ihm schöne Augen, obwohl sie bereits dem Fischer Titta Nane versprochen ist. Orsetta, eine andere Fischerstochter macht sich derweil an Nane heran und versucht ihn Lucietta abspenstig zu machen. Und dann gibt es noch die witzig-freche Chekka, die das Verwirrspiel um Liebe, Eifersucht, Misstrauen und Intrigen zusätzlich anheizt. Als die Fischer heimkommen, gelangen die Techtelmechtel nach und nach ans Licht und es geht rund im Dorf, so dass ein Gerichtsbüttel einschreiten muss. Familien bekämpfen sich, Messer und Säbel werden gezückt, aber "es gibt ein Happy End", verspricht Max Ranftl, der mit Helene Wutz-Weiler in bewährter Weise Regie führt. Sie haben das Stück in die Sechzigerjahre transferiert und zeitgemäße Überraschungen eingebaut, die das Stück in noch etwas aufpeppen sollen, ohne zu überzeichnen.

Die Kulisse der auf Holzpfählen erbauten Fischerstadt hat Herbert Weiler gebaut und die Bemalung stammt von Klaus Krois. Der einstige Allinger Maler lebt derzeit in Niederbayern, steht aber in engem Kontakt zum KTV. Stolz ist Regisseur Ranftl, dass das erfahrene und geschätzte KTV-Ensemble von sechs jungen Debüttanten ergänzt wird. Erstmals wird die Truppe auch in der Allinger Partnergemeinde Lannach in der Steiermark auftreten. "Das ist eine ganz besondere Herausforderung aber wir freuen uns schon sehr darauf", so Ranftl.

Die Komödie wird an den Freitagen, 24. April (Premiere), 1. und 8.Mai, sowie an den Samstagen, 25. April, 2. und 9. Mai jeweils um 20 Uhr aufgeführt. Zusätzlich gibt es am Sonntag 26. April um 19 Uhr eine Vorstellung. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Kartenbestellungen und Platzreservierung sind auch online möglich.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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