Alling:Lärm und Abgase

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Verkehrsthemen bestimmen Allinger Bürgerversammlung

Von Manfred Amann, Alling

Die Befürchtung, dass sich die Verkehrsbelastung für Alling deutlich erhöhen wird, scheint sich schon wenige Tage nach der Eröffnung der Westumfahrung von Gilching zu bestätigen. Auf der letzten Bürgerversammlung in seiner dritten Amtszeit am Montag im Bürgerhaus wähnte Gemeindechef Frederik Röder (CSU), dass die Planung einer Umfahrung oder anderer Entlastungsmöglichkeiten nach seiner Ära die Ortspolitiker stark beschäftigen werde. Weil manchmal die Frage gestellt werde, warum sich Alling nicht in die Gilchinger Planung eingeklinkt habe, erklärte Röder, dass man sich an ein Planfeststellungsverfahren nicht so einfach anhängen könne. Die Planung für die Westumfahrung habe vor 30 Jahren begonnen, zu diesem Zeitpunkt sei die Belastungssituation für Alling nach ganz anders gewesen.

Karl Stiller wollte daher wissen, wann das Straßenbauamt endlich die marode Ortsdurchfahrt sanieren wolle. "Wir haben eine Verkehrszählung und eine Fahrerbefragung durchgeführt und das Amt damit konfrontiert, um die Notwenigkeit verkehrsberuhigender Maßnahmen zu belegen", erläuterte Röder. Die Straßenbauplaner hätten jedoch angekündigt, eventuell im kommenden Jahr eine eigene Zählung anzuordnen, auf deren Basis dann gesprochen werden könne. "Ich bin zuversichtlich, dass die Staatsstraße 2021/2022 saniert wird, versprechen kann ich das aber nicht", sagte der Bürgermeister.

Nachdem Landrat Thomas Karmasin verkündet hatte, dass die Tarifreform der Münchner Verkehrsgesellschaft für das Allinger Gemeindegebiet keine Verschlechterungen, sondern Verbesserungen bringe, forderte ein Besucher eine kürzere Taktung bei den Bussen. Nur alle 40 Minuten zu einer S-Bahn fahren zu können, sei zu wenig, um Bürger zu ermuntern, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen, sagte er, woraufhin Röder aufklärte, dass man nicht nur in Germering, sondern auch in Fürstenfeldbruck einen S-Bahnanschluss habe. Theoretisch könne man von Alling aus so alle zehn Minuten zu einer S-Bahn kommen. Die Anregung, sich stark zu machen, dass Germering oder auch Fürstenfeldbruck, zum Beispiel auf dem ehemaligen Flugplatzgelände, einen U-Bahn-Anschluss hielt Karmasin für eine Vision. "Wir sind da dran", versicherte der Rathauschef auf die Frage, wann denn in Verlängerung der Straße Am Weinberg endlich ein Gehweg gebaut werde. Erst müsse der Grund dafür erworben werden, sagte Röder und dass es gut aussehe, diesen auch von den Anliegern zu bekommen.

Weil beim letzten Starkregen vom Edelfeldweg Oberflächenwasser und Schlamm aus einem Acker die Staatsstraße längere Zeit unpassierbar gemacht hatte, erläuterte Röder, dass man schon bauliche Vorkehrungen getroffen und den Landwirt aufgefordert habe, quer zum Hang zu ackern. Eine Frau meinte, dass der Landwirt früher einen zwei Meter breiten Grünstreifen am Ackerrand belassen habe, was hilfreich sein könne. Röder hatte die Versammlung mit einem großen Lob für alle begonnen, die in Vereinen, als Asylhelfer oder als Schulweghelfer ehrenamtlich Aufgaben übernehmen. Auf die Frage, welche Themen interessieren, gab es erst nach einem Nachhaken Wortmeldungen. Eine Besucherin erkundigte sich, ob die Nachbarschaftshilfe noch aktiv sei, woraufhin Röder erklärte, dass lediglich die "Außer-Haus-Pflege" wegen Personalmangels eingestellt worden sei.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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