Alling:Gut untergebracht

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Die Gemeinde Alling sieht die Eingliederung von 57 Asylbewerbern bislang als gelungen an

Von Manfred Amann, Alling

Die Gemeinde Alling kommt mit der Unterbringung und Integration zugewiesener Flüchtlinge gut zurecht. Angesichts der dramatischen Entwicklung der Flüchtlingskrise hat Bürgermeister Frederik Röder (CSU) dennoch dazu aufgerufen, weiterhin leer stehende Wohnungen oder Häuser an das Landratsamt zu vermieten und sich hilfsbereit zu zeigen. Flüchtlinge sollen in Alling weiterhin in kleineren Wohneinheiten beherbergt werden, da sie so einfacher von den Mitarbeitern der Caritas und von den Mitgliedern des ehrenamtlichen Helferkreises betreut werden können. Insgesamt stehen 67 Familienpaten, Deutschlehrer, Zeitspender und sonstige Helfer zur Verfügung.

Und auch die örtlichen Sportvereine haben sich für die Flüchtlinge geöffnet. Der Gemeindechef richtete überdies an Hausbesitzer den Appell, bei der Vergabe von Mietwohnungen, anerkannten Flüchtlingen, die als "Fehlbeleger" aus den Unterkünften raus müssen, eine Chance zu geben, damit diese später nicht als Obdachlose von der Gemeinde untergebracht werden müssen.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Röder, dass "dank der großen Kooperationsbereitschaft von Bürgern", die Häuser und Wohnungen zur Verfügung stellten, mittlerweile 57 Asylbewerber in der Gemeinde untergekommen sind. Im Gewerbegebiet "Am Hartholz" leben auf einer ehemaligen Büroetage, die der Eigentümer auf eigene Kosten in Wohnraum mit acht Zimmern umbauen ließ, zwei Familien und drei Großfamilien mit insgesamt 29 Personen, davon 15 Kinder und zwei Einzelpersonen. Das Zusammenleben klappe dort erstaunlich gut, so Röder. Die Flüchtlinge kommen aus Irak, Afghanistan, Syrien und Pakistan. Weiter wohnen in der Hirtenstraße zwei Familien aus Afghanistan mit zwei und vier Kindern, im Bürgerhaus drei armenische Frauen, in Biburg eine Großfamilie mit neun Personen und ein Elternpaar mit vier Kindern aus Syrien.

Dass die Integration in Alling so gut funktioniere, daran habe auch das Koordinationsteam einen großen Anteil, indem es den Mitgliedern zum Beispiel gelinge, für die Flüchtlinge das richtige Maß an Betreuung zu finden und Sprachkurse zu organisieren, lobte der Gemeindechef, der ebenso dem Team angehört wie der stellvertretende Bürgermeister Hans Schröder (CSU), Bauhofleiter Franz Heiß und Pastoralreferent Helmut Beck. Mit 25 ist der Anteil der Flüchtlingskinder in Alling verhältnismäßig groß. Vier Zweijährige sind kostenfrei in der Spielgruppe der Nachbarschaftshilfe aufgenommen worden, drei etwas ältere Kinder stehen auf der Warteliste des Kindergartens und vier Jugendliche besuchen die Berufsschule.

"Bisher haben wir gemeinsam alles gut gemeistert, aber es wird eine schwierige Aufgabe bleiben", fasste Röder zusammen. Eine Frage nach der Kostenbelastung für die Gemeinde beantwortete der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass die Wohnungen vom Landratsamt angemietet werden, aber kein Tag vergehe, an dem Mitarbeiter der Verwaltung nicht eine oder mehrere Stunden ihrer Arbeitszeit für die Organisation der Flüchtlingsbetreuung abzwacken müssten.

© SZ vom 26.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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