Prikelnde Geschäftsidee aus Alling:Fruchtiges Partygetränk

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Stolz präsentieren die beiden Studenten Markus Büttner und Johannes Hirschbrunn ihr Partygetränk. (Foto: Privat)

Zwei Studenten suchen nach einem Markt für einen leicht alkoholischen Saft

Von Gerhard Eisenkolb, Alling

Die Geschäftsidee der Studenten Markus Büttner und Johannes Hirschbrunn sieht im Glas aus wie ein Roséwein. Sie ist flüssig und schmeckt frisch und fruchtig. Das Produkt enthält neben Johannisbeerwein und Johannisbeersaft etwas Orangensaftkonzentrat, Kohlensäure, Wasser, Zucker und Zitrone. Die vier Prozent Alkohol sind kaum herauszuschmecken. Das ist durchaus gewollt. Schließlich kam den Jungunternehmern, die beide noch Wirtschaftsingenieurwesen studieren, die Idee bei einer Party. Sie suchten nach dem idealen fruchtigen Partygetränk und sind felsenfest davon überzeugt, es mit ihrer Mischung auch gefunden zu haben. Hergestellt wird das unter der Bezeichnung "Das Früchtchen" verkaufte Johannisbeergetränk in einer Familienkelterei in Baden-Württemberg. Deshalb ordnet Büttner seine Tätigkeit auch dem Handel zu. Der Name Früchtchen klinge doppeldeutig frech, steht er doch umgangssprachlich auch für einen jungen Taugenichts.

Die Zukunft der kleinen Allinger Firma hängt davon ab, ob es den Inhabern in den kommenden Monaten gelingt, so viele Abnehmer zu finden, dass sie mit ihrem Getränk Geld verdienen. Auf dem Markt gibt es "Das Früchtchen" noch nicht mal ein Jahr, aber in Germering und Eichenau verkaufen die ersten Getränkemärkte das leicht alkoholische Johannisbeergemisch bereits. Nun sucht Büttner nach Gastwirten und Inhabern von Bars, die die Erfindung auf ihre Getränkekarten setzen. Auch in Supermärkten Fuß zu fassen, ist noch nicht gelungen. Der 26 Jahre alte Büttner spricht von knallharten Verhandlungen. Er habe es sich etwas leichter vorgestellt, Einkäufern das Getränk schmackhaft zu machen, räumt der Allinger ein und ergänzt: "Im nächsten Sommer sollte es laufen". Denn eigentlich ist das Produkt nicht nur ein Party-, sondern auch ein Sommergetränk.

Noch liegt der Absatz nur bei mehreren hundert Flaschen im Monat. Das sei zumindest ein hoffnungsvoller Anfang. Schließlich gelten Getränke als Massenware. Allerdings wusste Büttner schon aus seinem Studium, worauf er sich einließ. An der Uni belegte er wiederholt Unternehmerkurse, bei denen eine Geschäftsidee samt deren Umsetzung komplett ausgearbeitet wurde. Mit jedem Kurs wuchs die Begeisterung dafür, selbst den Schritt in die Selbstständigkeit zu tun. Nur "Das Früchtchen" war da noch nicht entwickelt.

Das Teuerste ist die Produktion, gefolgt von Marketingkosten. Das Risiko der Studenten ist überschaubar. Sie arbeiten mit relativ wenig Eigenkapital, also nur mit etwas Erspartem. Kredite brauchten sie nicht. Auch ihr Zeitaufwand sei ganz gut mit dem Studium zu vereinbaren. Büttner arbeitet rund zehn Stunden pro Woche für die Firma, zudem hilft die Familie mit. Sollte es wider Erwarten doch nicht klappen, will der Allinger nach einer Pause etwas anderes ausprobieren. Markus Büttner ist heiter, er lacht viel und tröstet sich vorerst damit, wie schön es ist, ein eigenes Produkt in der Hand zu haben, das anderen schmeckt.

© SZ vom 26.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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