Alling:Erste Kandidatur

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Grüner Anfang: Anna Borawski-Utz (vierte von links) führt die erste Grünen-Liste bei einer Kommunalwahl in Alling an. (Foto: Grüne Alling)

In Alling bewirbt sich eine Grünen-Liste um Mandate

Schon vor früheren Kommunalwahlen hatte es Versuche von Bündnis 90/Die Grünen gegeben, in Alling Fuß zu fassen. Nach einigen Vorgesprächen ist es dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Sepp Dürr und Christian Huber vom Kreisvorstand (beide aus Germering) nun gelungen, für die Kommunalwahlen im März 2020 zwölf Bewerber für die Kommunalwahl im März zu gewinnen. Die Aufstellungsversammlung fand in der "Osteria La Luce" im Gewerbegebiet Am Hartholz statt. Wahlleiter Huber und die Kandidaten mussten bei ihrer Vorstellung gegen den Gasthauslärm ankämpfen. "Das ist eine gute Übung. Wer sich hier im Gasthaus durchsetzen kann, wird es auch im Gemeinderat schaffen", scherzte Dürr.

Zur Spitzenkandidatin wurde Anna Borawski-Utz gewählt. Einen Bürgermeisterkandidaten stellen die Grünen nicht. Die 44 Jahre alte Mutter ist ehrenamtlich zum Beispiel beim Förderverein Grundschule Alling und in der katholischen Kirche engagiert und war auch an der Initiierung des Bürgerbegehrens gegen den geplanten Kinderhausbau auf dem Bolzplatz neben der Schule beteiligt. Sie will sich insbesondere für eine transparentere Politik näher am Bürger einsetzen. "Alling muss mehr klimaaktiv werden", lautete eine ihrer Forderungen. Auf Platz zwei wurde Max Hennies gewählt. Mit 22 Jahren ist der Student der Politikwissenschaft der jüngste Kandidat der Grünen. Wichtig ist ihm, die Flächenversiegelung zu begrenzen, Bäche und das Moos zu renaturieren sowie Jugendliche zu gewinnen.

Gemäß der bei den Grünen üblichen alternierenden Besetzung der Kandidatenliste folgt Angelika Gladiator (69). Ihr liegt unter anderem ein Verkehrskonzept für Alling am Herzen. Für ihr Statement "Alling braucht keine Umfahrung", weil diese nur noch mehr Verkehr anziehen und wertvolle Landschaft zugepflastert würde, gab es Sonderapplaus. An vierter Stelle reihte sich Ulrich Schimmel nach eine Kampfabstimmung gegen Wolf Klarmann ein, der überzeugt ist, dass Alling "durchaus mehr Farbe vertragen" kann. Der Maschinenbau-Ingenieur und IT-Projektleiter Schimmel ist Mitglied unter anderem bei Greenpeace und will dafür kämpfen, dass die bisherige "Hinterzimmer-Politik" aufhört, bei der die Ratsmitglieder nur noch die Finger heben. Wie allen Bewerbern ist ihm ein soziales Miteinander in der Gemeinde besonders wichtig.

Da der Allinger Gemeinderat 16 Sitze hat, wurde einstimmig beschlossen, die ersten vier Kandidaten doppelt auf die Liste zu setzen, um keine Stimme zu verlieren. Mangels Frauen konnte die wechselweise Listenbesetzung nicht durchgängig eingehalten werden. Um Listenplatz zehn war eine weitere Kampfabstimmung erforderlich, die Hubert Utz knapp vor Jürgen Quint gewann.

Grüne Liste Alling: 1./2. Anna Borawski-Utz 3./4. Max Hennies 5./6. Angelika Gladiator 7./8. Ulrich Schimmel 9. Wolfgang Klarmann 10. Herbert Utz 11. Jürgen Quint 12. Jürgen Klenk 13. Melanie Plabst 14. Christian Geist 15. Karoline Pförtsch 16. Sascha Ackermann

© SZ vom 10.12.2019 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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