Alling:Die Tür zwischen den Zeiten

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Durch eine geheimnisvolle Doppeltür kommen und gehen die Lebenden und die in einer anderen Zeit bereits Toten. (Foto: Günther Reger)

Theaterverein Alling zeigt humorvolles Kriminalstück

Von Manfred Amann, Alling

Eine turbulente Krimikomödie, in der sich die Doppeltüre einer Hotelsuite als Portal zwischen verschiedenen Zeiten entpuppt, bringt der Kultur- und Theaterverein Alling (KTV) an den kommenden drei Wochenenden im Allinger Bürgerhaus auf die Bühne. Premiere ist am Freitag, 8. April, von 20 Uhr an. Bezeichnenderweise heißt das vom vielfach ausgezeichneten, britischen Gegenwartsdramatiker Sir Allan Ayckbourn verfasste Stück "Doppeltüren" und ist, wie bei dem Autor üblich, eine "Hommage an die Frauen".

Für Regieassistent Thomas Westphal, der Spielleiter Johannes Calwa unterstützt, ist es "kein klassischer Krimi, vielmehr eine mit spannenden, tiefgründigen Dialogen gespickte Zeitreisegeschichte", in der der Frage nachgegangen wird, ob Ereignisse abgewendet werden könnten, wenn man noch einmal in die Vergangenheit zurückkehrt und etwas im Leben ändern kann. Die Geschichte spielt in einem Londoner Hotel, in der Nobelsuite 647, in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Zwei Morde wurden vor Jahren in der Suite begangen, ein dritter steht unmittelbar bevor. Unversehens gerät die "Sexualfachberaterin" Poopay (Magdalena Schachtl) in eine für sie unerwartet brenzlig werdende Situation. Statt ihre "Peitschen- und Handschellendienste" in Anspruch zu nehmen erpresst der betagte Geschäftsmann Reece (Peter Fömpe) von der Domina die Unterschrift unter einem Geständnis. Darin zeigt Reece an, dass sein Lebens- und Geschäftsfreund Julian mit seiner Einwilligung einst seine zwei Frauen Ruella und Jessica umbrachte. Julian (Horst Zanner) sucht nun zu verhindern, dass seine Untaten bekannt werden und trachtet der Domina nach dem Leben. Doch Poopay kann panisch durch eine Doppeltür fliehen, vermeintlich in eine Abstellkammer, befindet sich aber plötzlich in der Gesellschaft der toten Gattin Nummer zwei wieder.

Mit Hilfe der Doppeltür taucht später auch noch Gattin Nummer eins auf und alle drei nun potenziellen Opfer rasen durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, gejagt von dem zum Äußersten entschlossenen Killer Julian und dem zunehmend verwirrten Hoteldetektiv Harold (Hans-Peter Contro). Werden alle Frauen nun überleben, oder nur Poopay? Müssen sich Julian und Reece nun verantworten? So viel sei gesagt: Es gibt ein verblüffendes Ende.

Weil die Schauspieler in verschiedenen Zeiten (Alterssprünge von mehreren Jahrzehnten) handeln, sei das Stück nicht nur für diese eine Herausforderung, sondern auch für die Maske und für die Bühnengestaltung, verrät Westphal. Die Bühne, ein Zimmer getrennt von einer Toilette, wurde in bewährter Weise von Herbert Weiler entworfen und mit Unterstützung von Mitgliedern gebaut. "Damit wir keinen Nagel in die Wand schlagen müssen", wurde sie in einem statisch sicheren Stecksystem errichtet.

Faszination übt auch die Doppeltüre aus. "Aus Platzmangel" wird sie in den Raum geschoben, zwischen den Türen steht der Schauspieler, dann dreht sich die Doppeltür, fährt in die Zimmerflucht zurück und macht so den Weg für eine andere Zeit frei. Die Besucher erwartet eine spannende und abwechslungsreiche Vorstellung. Und wie üblich sorgt das Bistro-Team des KTV in der Pause sowie vor und nach den Aufführungen, dass es an kulinarischen Genüssen und Getränken nicht fehlt.

Aufführungen sind an den Freitagen 8.,15. und 22. April und an den Samstagen, 9., 16. und 23. April jeweils von 20 Uhr an. An den Sonntagen 10. und 17. April beginnt die Vorstellung schon um 19 Uhr.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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