Alling:Bauprojekte, Verkehr und Asyl

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Bei der Bürgerversammlung gibt es in Alling viele Kritikpunkte

Von Manfred Amann, Alling

Eines der Themen, die auf den Bürgerversammlungen in Alling, Biburg und Holzhausen diskutiert wurden, waren die Flüchtlinge, die im Ort leben. Wie Bürgermeister Frederik Röder berichtete, sind in der Gemeinde aktuell 68 Asylbewerber untergebracht und können dank der guten Arbeit von Paten und Helfern auch integriert werden. Um die Integration voranzubringen, bestehe man darauf, dass auch alle erwachsenen Flüchtlinge regelmäßig einen Deutsch-Unterricht besuchen. "Wer fehlt, wird direkt angesprochen", erklärte der Gemeindechef.

Auf Anfrage, ob "Aufwand und Nutzen noch in einem vertretbaren Verhältnis" stünden, wenn man davon ausgehe, dass etwa zwei Drittel der Asylbewerber wieder in ihr Heimatland zurückkehrten, befand Landrat Thomas Karmasin, dass Asylverfahren oft lange dauerten und man die Flüchtlinge auch betreuen müsse. Dass sie in dieser Zeit etwas lernen könnten, sei sicherlich nicht verkehrt. In Biburg appellierte eine Asylhelferin, Möbel, Betten und auch Bettzeug sowie Mädchen-Fahrräder zu spenden.

In Alling wurde von mehreren Besuchern kritisiert, dass in der Greppenstraße, inmitten einer Einzel- und Reihenhaussiedlung, eine Seniorenwohnanlange mit bis zu zehn Wohneinheiten errichtet werden soll. Es werde einem einzelnen Grundeigentümer ein Sonderrecht eingeräumt, während alle anderen Bewohner mit den Folgen wie einem erhöhten Verkehrsaufkommen fertig werden müssten, hieß es. Dass sich acht Bürger aus der Umgebung schriftlich gegen das Projekt ausgesprochen hätten, werde gar nicht beachtet, beklagte eine Anwohnerin der Greppenstraße. Bürgermeister Röder legte daraufhin dar, dass sich der Gemeinderat geschlossen für den Bau ausgesprochen und festgelegt habe, dass in dem Gebäude nur "Betreutes Wohnen" erlaubt sein werde. "Diese Festsetzung unterliegt genauen Vorgaben", erklärte der Gemeindechef und wies darauf hin, dass eine Tiefgarage und vor dem Haus mehr Stellplätze geschaffen würden, als erforderlich.

Von einem Bürger gelobt wurde der Ausbau der Griesstraße, auch wenn manche Anlieger aufgrund der langen Bauzeit "baustellengeschädigt" seien. Eine Anliegerin sprach indes von einer "unorganisierten Baustelle", wozu Röder anführte, dass die Firma möglicherweise zu viele Aufträge parallel habe abarbeiten müssen. Ein Biburger kündigte an, für den gesamten Ortsteil eine Tempo-30-Regelung zu beantragen. Kinder müssten auf den schmalen Straßen gehen, insbesondere im Winter, wenn abgeschobener Schnee am Straßenrand liege, sei das gefährlich, lautete die Begründung. Bei der nächsten Verkehrsschau im Frühjahr 2016 mit Verkehrsbehörde und Polizei wird Rathauschef Röder den Antrag zur Sprache bringen.

Unzufriedenheit wurde laut über Lastwägen, die auf Gehwegen parken und darüber, dass der lange ersehnte Radweg von Biburg nach Fürstenfeldbruck nun nur bis Pfaffing gebaut werden soll. Von dort sollen die Radler dann die Straße über Gelbenholzen und den Klosterberg nehmen. Die Kreisstadt sehe für eine Weiterführung des Radweges von Pfaffing entlang der Weiherstraße bis zum Bahnhof keinen Bedarf, sagte der Bürgermeister. Außerdem wäre es schwierig, den Grund dafür zu bekommen. Lobend erwähnte der Bürgermeister, dass Herbert Kammerloher aus Biburg kostenlos den Grund für eine Bushaltestelle an der Ammerseestraße für eine Laufzeit von 20 Jahren zur Verfügung stellt.

© SZ vom 27.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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