Alling:Bauarbeiten sollen weitergehen

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Die Gemeinde Alling sieht keine Konflikte zwischen dem Schweinemastbetrieb und den nahen Wohnhäusern

Von Manfred Amann, Alling

Obwohl die Gemeinde Alling mit den Bebauungsplänen "Wohngebiet westlich der Staatsstraße" und "Natur-und Erholungsraum Allinger Moos" vor Gericht gescheitert ist, soll das bereits fortgeschrittene Bauvorhaben gegenüber der Tankstelle weiter vorangetrieben werden. Ein Vier- und ein Dreispänner sind bereits eingedeckt. Weitere Wohnhäuser sollen errichtet werden, wenn der abgespeckte Bebauungsplan für den Nordbereich genehmigt ist. Wie es im südlichen Bereich weiter geht, ist noch unklar. Sicher sei aber, dass der Pferdepensionsbetrieb aufgegeben wird, erklärte Bürgermeister Frederik Röder am Montag.

Seit Mitte der Neunzigerjahre sei der Gedanke "latent vorhanden" gewesen, die Lücke zwischen Sportgelände und Ortsrand im Zuge einer Ortsabrundung zu schließen. Man wolle zügig vorankommen, weil im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet eine Geh- und Radwegverbindung zwischen dem Steinlacher Weg bis über die Weidenlohstraße hinaus in den Ort hinein gebaut werden soll. Da der Weg Teil des Bebauungsplanes sei, wolle man nichts verschleppen, erläuterte Röder, denn der Weg sei aus Sicherheitsgründen sehr wichtig. Hans Zeilmaier und Mathias Kral vom Bauamt sehen keinen Grund, das Planungsverfahren beziehungsweise die Bauarbeiten zu stoppen, da in diesem Bereich die Geruchsbelastung, die vom landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Killer einmal ausgehen wird, wenn der genehmigte Schweinemaststall für 252 Tiere errichtet ist, den Grenzwert bei Weitem nicht erreichen wird. Christian Killer befürchtet aber dennoch, dass es mit den Bewohnern einmal zu Problemen über Geruchsbelastung kommen könnte und dass ihm die Möglichkeit genommen wird, seinen Betrieb weiter zu entwickeln, wenn in nächster Nähe zum Hof Wohnhäuser errichtet werden. Anhand eines Geruchsausbreitungsgutachtens erläuterte Röder, dass die Wohnhäuser weit genug vom Hof entfernt liegen werden. In ihrer Haltung gestärkt fühlen sich die Bauamtsmitarbeiter durch das Urteil des Verwaltungsgerichtes München, das unlängst einen Antrag von Rechtsanwalt Ewald Zachmann auf sofortigen Baustopp abwies. "Die Richter haben sich sehr ausführlich mit dem nördlichen Teil auseinandergesetzt und sind auch zu der Auffassung gekommen, dass das verkleinerte Baugebiet von den Geruchs-Festsetzungen im Bebauungsplan "Natur- und Erholungsraum Allinger Moos" nicht berührt sein werde. Der Plan sei hauptsächlich außer Vollzug gesetzt worden, weil die Festlegung von Geruchskontingenten nicht akzeptiert werde. Man habe bei der Planung bewusst auf Geruchskontingente gesetzt, um für Killer mehr Entwicklungsspielraum zu lassen, sagte Röder, nun müsse man die Maximalzahl von Großvieheinheiten (Rinder, Schweine) festlegen. Wenn imPlan festgelegt werde, wie viele Tiere von jeder Art höchstens gehalten werden dürfen, habe das keinen Einfluss auf die Geruchsausbreitung. Man müsse aber berücksichtigen, dass im Gewerbegebiet bereits ein Hotel und ein Boardinghaus eröffnet worden seien.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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