Alling:Banger Blick auf Verkehr

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Erklärungen vom Bürgermeister: Frederik Röder (links) und Besucher der Bürgerversammlung in Alling. (Foto: Matthias Döring)

Bei der Bürgerversammlung äußern Allinger ihre Sorgen

Von Manfred Amann, Alling

Der zu erwartende Anstieg des Verkehrs nach der Freigabe der im Bau befindlichen Umfahrung der Nachbargemeinde Gilching bereitet den Allingern große Sorgen. Überdies wurde auf der Bürgerversammlung am Montag im Bürgerhaus eine bessere Verkehrsregelung gefordert, wenn der Umgehungsverkehr auf Alling hereinbricht, weil die Bundesstraße 2 gesperrt wird, wie das vor einigen Tagen wegen eines Unfalls für Stunden geschah. Udo Nick fragte Landrat Thomas Karmasin, ob das Landratsamt helfen könne, die zu erwartende Verkehrsflut auf der Staatsstraße einzudämmen, woraufhin Karmasin mit "grundsätzlich ja" antwortete, aber auch darauf hinwies, dass sein Amt nur für Kreisstraßen zuständig sei.

Ein Bürger sprach von einer "Zeitspanne von bis 2050" bis Alling vielleicht mit einer Umfahrung rechnen könne, da sich der Gemeinderat darüber wohl keine Gedanken mache. "Wir haben sehr wohl über Möglichkeiten, zum Beispiel an Holzkirchen vorbei oder über die Ortsteile Gagers, Biburg und Wagelsried, diskutiert und werden auch dranbleiben, versicherte daraufhin Bürgermeister Frederik Röder. Karl Stiller beklagte das "Verkehrschaos im Ort und besonders auf der Straße Am Weinberg", nach der Sperrung der B 2 vergangene Woche und regte an, die Polizei möge in solchen Situation die Verkehrsregelung übernehmen. "Dafür fehlt uns das Personal", erklärte dazu Andreas Ruch, stellvertretender Leiter der Germeringer Polizeiinspektion. Auch nach der angekündigten Aufstockung von 40 auf 60 Polizisten werde sich daran nichts ändern, da die Inspektion dann statt für 60 000 für 100 000 Bürger zuständig sein werde.

Gegenüber Karmasin, der zuvor berichtet hatte, dass der Landkreis "viel Geld in die Hand genommen" habe, um den öffentlichen Personennahverkehr attraktiv zu machen, stellte Gemeinderat Werner Neumann fest, dass manche Busse leer seien und man besser Kleinbusse einsetzen solle. Ob sich eine neue Linie etabliert habe, könne man erst nach etwa zwei Jahren erkennen, erwiderte Karmasin. Außerdem werde meist nur eine Fahrtrichtung wahrgenommen, dabei könne es ein, dass der Bus in der Gegenrichtung sehr wohl gut besetzt gewesen sei, möglich sei auch, dass an der nächsten Haltestelle schon wieder mehrere Nutzer einsteigen. Der Landkreis wolle das ÖPNV-Netz als "multimodales Angebot" mit Bahn, Bussen, Ruf-Taxi, Car-Sharing und Leihrädern so optimieren, dass man ohne große Zwischenaufenthalte schnell überall hinkomme. Die Bürger sollten ihre Beobachtungen melden und Verbesserungsvorschläge einreichen.

"Verarscht" kommt sich Ernst Grichter vor, weil er als Anlieger der Griesstraße kurz vor der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) noch für den Ausbau habe bezahlen müssen. Ob es zumindest eine teilweise Rückzahlung geben werde, sei jetzt noch nicht abzuschätzen, befand Röder. Auf Anfrage eines der etwa hundert Besucher erklärten Röder und dessen Stellvertreter Hans Schröder auf ihre Weise, auf welcher Grundlage die Vorauszahlungen für die Sanierung des Wasserleitungsnetzes berechnet werden und wie hoch sie sind. Röder machte dabei auf Anfrage deutlich, dass es sich bei den Forderungen um Netto-Beträge handelt und sieben Prozent Mehrwertsteuer dazu kommen. Angeregt wurde auch, den großen Wertstoffhof "großzügiger und bürgerfreundlicher " zu gestalten und die Öffnungszeiten zu erweitern. "Darüber wird bereits intensiv diskutiert", befand Karmasin, denn man wolle die Wertstoffhöfe "attraktiver" machen.

© SZ vom 21.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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