Alling:Angst vor Verschattung

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Anwohner erwägen Klage gegen neuen Allinger Supermarkt

Von Manfred Amann, Alling

Der Errichtung eines Supermarktes an der Gilchinger Straße in Alling könnte auf sich warten lassen. Wie Bürgermeister Frederik Röder (CSU) am Dienstag im Gemeinderat berichtete, haben zwei Familien Einspruch gegen den Bebauungsplan eingelegt und lassen sich beraten, ob ein Rechtsstreit mit Erfolgsaussichten geführt werden könnte. Käme es zu einer Normenkontrollklage, würde das zwangsläufig zu Verzögerungen führen. In einer Woche werde voraussichtlich die Baugenehmigung erteilt sein und die Bauarbeiten könnten beginnen, so Röder. Falls eine Normenkontrollklage eingereicht werden sollte, müsse man damit rechnen, dass vom Verwaltungsgerichtshof per einstweilige Anordnung ein Baustopp verfügt werde. Die Beschwerdeführer fürchten, dass die Verschattung durch die Gebäudewand an der Waldstraße erheblich schlimmer ausfalle, nachdem der Gemeinderat unlängst auf Veranlassung des Landratsamtes beschloss, für das Gebäude eine andere Bezugshöhe zu nehmen.

Während die Gemeindeverwaltung davon ausgeht, dass die neue Bezugshöhe für den Fußboden nur eine Mauererhöhung um drei Zentimeter bewirke, glauben die Familien an eine Zunahme der Wandhöhe um etwa einen halben Meter und mehr. Die Einsprüche werden derzeit vom Landratsamt geprüft. Von diesem Ergebnis dürfte auch abhängen, ob es wirklich zu einer Klage kommt. Eine der beiden Familien hat bereits einen Anwalt eingeschaltet und beide sind bereits im Landratsamt vorstellig geworden. Im Gemeinderat wurden die Einsprüche als unbegründet zurückgewiesen und verurteilt. Hermann Dejako wies daraufhin, dass im Bebauungsplan eine Wandhöhe von sechs Metern erlaubt worden sei, aber vom Bauherrn nur 5,85 Meter ausgeschöpft würden. Mit drei Zentimetern mehr sei man also immer noch deutlich darunter, erklärte der CSU-Sprecher. Außerdem sei nur eine Hälfte der Wand so hoch, die andere deutlich niedriger. "ich kann mir eine Verschattung beim besten Willen nicht vorstellen", befand Dejako und forderte den Gemeindechef auf, alles zu unternehmen, dass es nicht zu Verzögerungen komme. FW-Sprecher Hans Friedl riet zu einem Gespräch direkt mit den Beschwerdeführern. Thomas Muderlak (CSU) brachte kein Verständnis dafür auf, "dass man wegen drei Zentimetern ein so wichtiges Projekt, auf das die Allinger schon sehnsuchtsvoll warten, verzögern kann".

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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