Alling:Mobile Hühnerställe verboten

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Von Manfred Amann, Alling

Obwohl mobile Hühnerställe nach Ansicht von Allings Finanzreferent Hermann Dejako "eine tolle landwirtschaftliche Lösung für Tierhaltung" sind, darf Landwirt Christian Killer derzeit einen solchen Stall nicht aufstellen. Aus Sicht der Gemeinde lässt die Veränderungssperre für den Bereich des Bebauungsplanes "Natur- und Erholungsraum Allinger Moos" dies nicht zu. Die Sperre ist im April 2015 erlassen worden, nachdem der Verwaltungsgerichtshof München den Bebauungsplan für das Gebiet außer Kraft gesetzt hatte, um sicher zu stellen, dass die Gemeinde ihre städtebaulichen Ziele für das Moos, beispielsweise Schutz und Gestaltung des Landschaftsbildes, in einer neuen Planung ungehindert umsetzen kann. Die Sperre gilt mindestens zwei Jahre lang.

Christian Killer, dessen Eltern vor Jahren die Genehmigung für die Errichtung eines Schweinemaststalles für etwa 200 Tiere im Hofbereich erreichten, kämpft gegen Planungen der Gemeinde, die seiner Meinung nach die Entwicklung seines Betriebes einschränken. Nun will der Landwirt auf seinem Grundstück nördlich des Hofes an der Steinlacher Straße zwei mobile Hühnerställe für je 225 Hühner aufstellen. Diese relativ neue Art der Freilandhaltung findet immer mehr Anhänger, da sie eine weitgehend artgerechte Tierhaltung ermöglicht. Mit dem dafür erforderlichen Bauantrag hatte Killer auch die Aussetzung der Veränderungssperre beantragt. Das verweigert ihm die Gemeinde, weil sein Vorhaben die Planung für den Bereich Natur- und Erholungsraum Allinger Moos unmöglich oder wesentlich erschweren würde. Im Allinger Rathaus befürchtet man Geruchsbelästigungen und Emissionen von Ammoniak und Stickstoff, die sich nachteilig auf empfindliche Pflanzen und das Ökosystem auswirken könnten.

Diese Argumente hält Simone Stenzer für "völlig überzogen". Nach den Ergebnissen ihrer Recherchen im Internet und beim Fachzentrum für Kleintierhaltung erreichten 450 Hühner nicht einmal den Emissionswert von zwei Ochsen oder Kühen, sagte die Gemeinderätin der Freien Wähler. Einen Vergleich mit intensiver Tierhaltung anzustellen, sei abwegig. Sie spricht sich für eine Ausnahmegenehmigung aus, denn die niedrigen Emissionswerte schadeten weder der Natur noch den Menschen. Stenzer wirbt zudem dafür, der regionalen Produktion eine Chance zu geben: "Wenn wir nichts mehr zulassen, was regional erzeugt wird, gehen wir den falschen Weg."

© SZ vom 30.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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