Alling:Alling rüstet auf

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Gemeinde setzt beim Internetanschluss auf Glasfaser

Von Manfred Amann, Alling

Den heutigen Ansprüchen mag die Breitbandversorgung in Alling noch genügen, aber die Nachfrage nach höheren Übertragungsgeschwindigkeiten wird rasant zunehmen. Um dafür gewappnet zu sein, hatte die Gemeinde einen Masterplan zur Verlegung eines Glasfaserkabelnetzes in Auftrag gegeben, den Diplomingenieur Roland Werb von der Firma Converse in Seefeld im Gemeinderat nun erläuterte. "Der Bandbreitenbedarf verdoppelt sich in 20 Monaten, Tendenz steigend", erklärte der Fachmann. Daher sei es wichtig, rechtzeitig Vorbereitungen für Verbesserungen zu treffen und sich für die digitale Zukunft zu rüsten. Die Telekom könne die Übertragungsgeschwindigkeit zwar bis auf 50 Megabit je Sekunde erhöhen, doch mittelfristig werde dies nicht mehr ausreichend sein. Laut Kämmerer Rainer Kemka, der sich um Allings Breitbandversorgung kümmert, hat die Telekom auch schon damit begonnen, dort, wo es möglich ist, die Übertragungsleistung zu steigern. Der Masterplan sieht vor, in Alling und in Biburg jeweils eine Netzzentrale zu errichten, die durch Glasfaserkabelstränge mit mehreren Verteilern verbunden werden. Von den Verteilerkästen sollen dann Kabelbündel in die umliegenden Wohn- und Gewerbegebiete verzweigt und bis an jede Grundstücksgrenze vereinzelt werden, so dass alle Gebäude jeweils an ein Kabel angeschlossen werden können. Die Leerrohre sollen dann verlegt werden, wenn die Straßen wegen Sanierungen (Wasserleitung, Kanalisation) oder Ausbau ohnehin aufgerissen werden, was mittlerweile auch schon praktiziert wird. Später können dann Glasfaserkabel je nach Bedarf "eingeblasen" werden. Durch das Einbringen der Leerrohre im Zuge anderer Baumaßnahmen könne die Gemeinde die Kosten für die Erdarbeiten von rund 500 000 Euro einsparen, so Werb. Dass sich Hausbesitzer anschließen lassen werden, wenn die Kabel bis an die Grundstücksgrenze verlegt werden, steht für den Ingenieur außer Zweifel, wenn selbst Fernsehübertragungen über die Datenleitung ins Haus geholt werden können. Je nach Abstand von der Grundstücksgrenze bis ins Haus würde das den Eigentümer auch "nur ein paar hundert Euro" kosten. Ein eigenes Glasfasernetz hat laut Ingenieur Werb zudem den Vorteil, dass es von der Gemeinde vermietet werden kann. Da der Masterplan "anbieterneutral" entwickelt worden sei, könnte zumindest ein Teil der Kosten für das Glasfasernetz, geschätzt 400 000 Euro, so wieder hereinkommen. Dass der Ingenieur für die komplette Umsetzung des Planes zehn Jahre angesetzt hatte, machte Thomas Muderlak etwas stutzig. Man werde in Alling auch in zehn Jahren noch nicht in allen Straßen Glasfaserkabel verlegt haben, befand der CSU-Gemeinderat. Der Bedarf nach höheren Übertragungsgeschwindigkeiten werde aber schon in ein paar Jahren enorm zugenommen haben.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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