Alling:Alling geht gegen Falschparker vor

Lesezeit: 2 min

Gemeinderat beauftragt Unternehmen mit Kontrollen an Brennpunkten

Von Manfred Amann, Alling

Auf Falsch- und Wildparker kommen in Alling schwere Zeiten zu. Vom Beginn des neuen Jahres an wird im Gemeindegebiet der ruhende Verkehr überwacht. Nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates werden Mitarbeiter der Firma "K & B Kommunale Dienstleistungsgesellschaft mbH" zu unregelmäßigen Zeiten im Monat insgesamt 20 Stunden "vor allem Brennpunkte durchstreifen" wie Bürgermeister Frederik Röder (CSU) in der jüngsten Sitzung erläuterte.

Ob danach weiterhin kontrolliert wird, soll davon abhängig gemacht werden, ob die Kontrollen Veränderungen im Parkverhalten zur Folge haben. Der Anregung des Dritten Bürgermeisters, Ludwig Stecher von der Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen, auch den fließenden Verkehr überwachen zu lassen, folgten die Ortspolitiker nicht. In der Praxis will sich die Gemeinde an die Große Kreisstadt anhängen, die auch den Versand von Bußgeldbescheiden und den Eingang der Bußzahlungen übernehmen wird. Dafür sind je Fall 4,50 Euro an die Brucker Stadtverwaltung zu zahlen. Die Verhandlungen seien fortgeschritten, der Brucker Stadtrat müsse lediglich noch zustimmen, erklärte Bürgermeister Röder. Die Verkehrsüberwachung kostet Alling 725 Euro im Monat. Für Ingrid Schilling (Bürgerschaft Alling) ist das "einfach zu viel Geld, zu kostenintensiv". Da zur Begründung angeklungen war, dass man die Kosten durch Bußgelder weitgehend wieder hereinbekäme, rechnete sie vor, dass im Monat etwa 70 bußgeldbewehrte Verwarnungen ausgesprochen werden müssten, um die Ausgaben auch nur annähernd decken zu können. Das wären je Kontrollstunde 3,5 Bußgeldbescheide, so viele Übertretungen würde es in Alling wohl kaum geben, kalkulierte Schilling.

Auf die Frage, was man ihrer Meinung nach unternehmen sollte, schlug sie vor, sich die Brennpunkte noch einmal anzusehen und die Falschparker direkt anzusprechen. Dafür könne kein Personal freigestellt werden, merkte CSU-Sprecher Hermann Dejako an und Rathauschef Röder stellte klar, dass Mitarbeiter nicht so einfach auf die Straße geschickt werden könnten, um Knöllchen zu verteilen. Außerdem sei schon vieles mündlich und schriftlich, mit und ohne Polizei versucht worden, um Einsicht zu erzeugen. Mittlerweile sei jedoch "eine gewisse Hilflosigkeit" eingetreten, so dass es ratsam sei, die Überwachung in professionelle Hände zu geben.

CSU-Gemeinderat und Verkehrsexperte bei der Polizeiinspektion Germering, Erich Heinz, bestätigte Röders Darstellung und erklärte, dass seitens der Polizei aus Gründen der Personalknappheit kaum Möglichkeiten bestünden, regelmäßig Kontrollen durchzuführen. Mit Schwerpunkt in den Fokus genommen werden soll der Bereich vor der Ladenzeile im Nußfeld. Dort würden unberechtigt abgestellte Fahrzeuge Kundenparkplätze belegen, so dass zum Beispiel die Metzgerei und die Gaststätte Geschäftseinbußen hinnehmen müssten, so Hans Schröder (CSU). Wenn von weitem sichtbar keine Parkmöglichkeit bestehe, biege keiner in die Ladenzeile ab, das wilde Parken sei daher geschäftsschädigend, beklagte der zweite Bürgermeister. Weitere Brennpunkte seien das Gewerbegebiet am Hartholz, wo sogar Lastwagen aus Gilching abgestellt würden, seit die Nachbargemeinde mit einer professionellen Verkehrsüberwachung gegen Parksünder vorgehe. Laut Röder dient der Parkbereich am Sportgelände mittlerweile als Treffpunkt für Fahrgemeinschaften, so dass es zu Behinderungen komme, und auch der große Parkplatz an der Sporthalle in der Ortsmitte werde immer wieder unberechtigterweise von Dauerparkern genutzt.

© SZ vom 24.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: