Akute Unterstützung:"Man kann mit zwei Aspirin seine Katze töten"

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Die Tierheilpraktikerin Susanne Seuffert kann eine fundierte medizinische Ausbildung vorweisen und nimmt außerdem regelmäßig an Fortbildungen teil, um immer über aktuelle Entwicklungen informiert zu sein. (Foto: privat)

Susanne Seuffert erklärt Tierbesitzern, wie sie ihren Lieblingen in Notsituationen helfen können

Interview von Isolde Ruhdorfer, Fürstenfeldbruck

Was tun bei einem Notfall mit dem eigenen Haustier? Akute Situationen können die Besitzer schnell überfordern. Deshalb erklärt die Tierheilpraktikerin Susanne Seuffert nun in einem Vortrag unter dem Titel "Erste Hilfe für Hunde und Katzen", wie man seinen Tieren in einer lebensbedrohlichen Situation helfen kann. Er findet an diesem Donnerstag von 18.30 Uhr an in der VHS statt. Die Kursgebühr beträgt zehn Euro.

SZ: Sollte jeder Haustierbesitzer einen Erste-Hilfe-Kurs für Tiere machen?

Susanne Seuffert: Natürlich, ich würde auch jeder Mutter raten, einen Erste-Hilfe-Kurs für ihr Kind zu machen. Man fühlt sich einfach sicherer und weiß, wie man in bestimmten Situationen reagieren muss.

Tiere sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich, aber man kann dennoch nicht alles eins zu eins umsetzen.

Wie kann man einem Tier überhaupt helfen?

Am Anfang meines Vortrags werde ich auf Notfälle eingehen. Da deckt sich dann vieles mit dem Humanbereich. Ich werde auch erklären, wie man den Kreislauf beurteilen kann, das ist bei Tieren etwas anders. Im zweiten Teil des Abends gehe ich häufige Beschwerden von A wie Augenverletzung über V wie Vergiftung bis hin zu Z wie Zecke durch und erkläre mögliche Maßnahmen. Ich möchte vor allem das richtige Bauchgefühl vermitteln, wie man seinem Tier selbst helfen kann, bis der Notarzt kommt.

Kam es bei Ihren eigenen Katzen schon zu medizinischen Notfällen?

Schnittwunden können natürlich immer passieren. Oder die Tiere verschlucken etwas, da besteht dann Erstickungsgefahr. Aber meine Nachbarin hatte einmal Probleme, weil ihr Haustier am Hals von einem Insekt gestochen wurde. Das war wirklich knapp und sie war froh um meine Unterstützung. Hören Sie bei ihren Veranstaltungen oft von solchen Notsituationen? In den Kursen und Vorträgen wird das oft angesprochen. Die Besucher sagen dann: "Hätte ich das nur schon vorher gewusst". Oft kommen sie, weil sie selbst so einen Notfall hatten und sich in der Situation hilflos fühlten.

Sollte jeder eine Hausapotheke für seine Haustier haben?

Das halte ich für absolut notwendig. Humanarzneimittel sind oft für Tiere ungeeignet. Man kann mit zwei Aspirin seine Katze in Lebensgefahr bringen. Auch mit Salben sind schon schlimme Geschichten passiert. Beim Auftragen passiert nichts, aber die Tiere schlecken das ab und das kann gefährlich werden.

Werden Sie Ihren Vortrag mit echten Tieren oder Attrappen veranschaulichen?

Da Tiere in der VHS nicht erlaubt sind, versuche ich die Inhalte mittels Bildern zu vermitteln.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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