Fairtrade-Städte müssen mehr bieten als den Ausschank von fair gehandeltem Kaffee im Rathaus und das Verschenken von Schokolade aus Afrika an Ehrenamtliche und Jubilare. Fairtrade-Städte haben es sich zur Aufgabe gemacht, für faire Handelsbeziehungen zu werben und ökologische Aspekte von Produktion und Handel anzusprechen. Dies geschieht vor allem in den Veranstaltungen zur Fairen Woche im September. Wolf-Dieter Gatzke von der Fairtrade-Gruppe in Germering hält es für wichtig, die Bevölkerung auf den fairen Handel hinzuweisen. Zudem gelte es, den Umsatz der Produkte zu steigern. So macht beispielsweise Kaffee aus fairem Handel nur etwa 4,8 Prozent des in Deutschland verkauften Kaffees aus. Auch den anderen etwa 5500 Produkten wünscht Gatzke mehr Käufer.
Gemeinsam mit Initiativen und Geschäften bieten die Fairtrade-Kommunen Germering, Gröbenzell, Olching und Puchheim von Freitag an mehrere Veranstaltungen an. In Olching helfen von Freitag, 14. September, bis Freitag, 28. September, fast täglich Prominente wie die CSU-Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler, Kommunalpolitiker, der katholische Stadtpfarrer Josef Steindlmüller und die Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz, Eugenie Scherb, als Verkäufer im Weltladen, Hauptstraße 11, mit. Die Verkäufer stehen auch für Diskussionen zur Verfügung. Schließlich wollten sie ihre Solidarität mit den Menschen in den Entwicklungsländern zeigen, heißt es in der Ankündigung.
Handel und die Aktivitäten der Gemeinde sind auch Themen im Edeka-Markt in der Olchinger Straße 78 in Gröbenzell. Dort gibt es in der Zeit von 14. bis 28. September einen Infostand. Puchheim beschränkt sich auf einen Informationstag. Am Fairday, Freitag, 28. September, gibt es von 9 Uhr bis 12 Uhr eine Verkostung fair gehandelter Bananen im Rathaus in der Poststraße 2. Abwechslungsreicher ist das Programm der Fairen Woche in Germering. Den Auftakt machen dort zwei Filme. Der Dokumentarfilm "Zeit für Utopien" stellt vier Menschen vor, die mit Ideen und Gemeinschaftssinn Alternativen zum herkömmlichen Wirtschaften anbieten. Der Film ist am Dienstag, 18. September, in der Stadthalle zu sehen, Beginn um 20 Uhr. Am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wird am Freitag, 21. September, der Film "Die grüne Lüge" gezeigt, der das grüne Image von großen Firmen hinterfragt.
Die Münchner Firma "Fairafric" vertreibt Bioschokolade aus Ghana. Im Unterschied zu Firmen, bei deren Produkten die Rohstoffe hierzulande verarbeitet werden, wird die Schokolade von Fairafric zur Gänze in dem afrikanischen Land hergestellt und verpackt. Dieses Vorgehen schafft mehr Arbeitsplätze als der bloße Verkauf von Rohstoffen. Pro Schokoladentafel bleibt zudem viel mehr Geld in Ghana. Der Vortrag über die Firma beginnt um 19 Uhr am Montag, 24. September, im Nachtasyl der Stadthalle. Zum Abschluss der Fairen Woche feiert der Germeringer Weltoffen-Weltladen am Donnerstag, 27. September, von 17 Uhr an in der Otto-Wagner-Straße 4-6 sein zehnjähriges Bestehen.
Faire Woche in Germering, Gröbenzell, Olching und Puchheim, 14. bis 28. September