A96 bei Lochham:Zwei Wochen Baustelle

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Bei Lochham wird Flüsterasphalt aufgetragen, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren. Die Bauarbeiten könnten sich lange hinziehen.

Pendler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck müssen sich auf zusätzlichen Stau einstellen. Am Samstag wird die Lindauer Autobahnfür zwei Wochen zur Baustelle. Wenn danach der Verkehr wieder frei fließen darf, wird sie durch den dann aufgebrachten Flüsterasphalt deutlich leiser sein.

Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon erkannte dem Projekt jetzt "Leuchtturmcharakter" zu, weil hier nicht nur die "Kreativität vieler Ebenen" wirksam werde, sondern auch ein Finanzierungsmodell, an dem Bund, Freistaat und Gemeinde gleichermaßen beteiligt sind.

1,9 Millionen Euro kostet das Vorhaben, rund ein Drittel davon übernimmt die Gemeinde. Als Modell für eine "Kooperation der Ebenen" lobten dies Staatssekretär Andreas Scheuer vom Bundesverkehrsministerium und Gräfelfings Bürgermeister Christoph Göbel gleichermaßen. Göbel unterstrich, dass damit ein Zwischenziel im jahrzehntelangen Kampf um zusätzlichen Lärmschutz erreicht werde.

Vor gut vierzig Jahren sei von einer täglichen Belastung der Trasse quer durch Lochham mit 60.000 Fahrzeugen pro Tag ausgegangen worden. "Beinahe doppelt so viele Fahrzeuge werden es in den nächsten Jahren sein".

Präsident Paul Lichtenwald erläuterte für die Autobahndirektion die Erwartungen an den neuen Dünnschichtflüsterasphalt. Er wird nur in einer Dicke von rund 1,5 Zentimetern aufgetragen, hat eine Mindestlebensdauer von zehn Jahren und soll das Rollgeräusch der Autos im Ortsbereich um 4 bis 5 Dezibel mildern.

Mache das Wetter mit, seien in zwei Wochen alle Arbeiten abgeschlossen, die den Verkehr beeinträchtigten. An Regentagen kann aber nicht gearbeitet werden.

Als erstes wird die Fahrbahn Richtung München zwischen dem Autobahndreieck München Südwest und der östlichen Ortsgrenze Gräfelfings saniert. Dazu wird jeweils einer der drei Fahrstreifen außerhalb des Hauptverkehrs Richtung München zwischen mittags zwölf Uhr und morgens fünf Uhr abgefräst und dann mit dem neuen Belag beschichtet.

Die beiden übrigen Fahrstreifen bleiben für den Verkehr offen. Während der Hauptverkehrszeit sind dann stets alle drei Fahrstreifen verfügbar. Nach einer Woche wechselt die Baustelle dann mit einem identischen Ablauf auf die Fahrbahn Richtung Lindau, wo die drei Fahrspuren dem dichten Verkehr in den Nachmittagsstunden zur Verfügung stehen.

© SZ vom 30.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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