Frühere Fälle:Sicherheitsalarm am Flughafen

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Immer wieder kommt es an Flughäfen zu chaotischen Szenen, wenn Passagiere Kontrollen an den Sicherheitsschleusen nicht abwarten und einfach im Gewühl der Reisenden untertauchen. Die Bundespolizei muss dann die betroffenen Bereiche sperren und absuchen

Von Martin Bernstein

20. Januar 2010: Im Flughafen München soll der Laptop eines Mannes auf Sprengstoff untersucht werden. Eine Mitarbeiterin der Sicherheitsgesellschaft wischt den Computer mit einem Filtertuch ab, der nur etwa 20 Meter entfernt in einem staubfreien Raum stehende Chromatograf "Egis" soll die Partikel analysieren. Doch der Mann zieht sich in aller Ruhe an, packt seinen Laptop ein - und geht. Die Kontrolleurin versucht, ihn zu finden. Erst zehn Minuten später wird die Bundespolizei eingeschaltet. Der Sicherheitsbereich des Terminals 2 wird geräumt. Tausende sind betroffen. Überwachungskameras zeigen später: Auch der Gesuchte ist darunter. Knapp sieben Stunden später stellt er sich brav erneut an der Kontrolle an. Diesmal passiert der Laptop unbeanstandet. Wer der Mann ist, weiß man bis heute nicht.

25. Juni 2013: Ein unbekannter, etwa 60 Jahre alter Mann verdirbt Flughafen und Lufthansa die Zehn-Jahres-Feier für den Terminal 2. Der Passagier geht nach seinem Flug wie üblich zu den Gepäckbändern, dreht dann um und kehrt zurück in Richtung der Flugsteige. Was verboten ist, da so Teile des aufgegebenen Gepäcks in Bereiche gelangen können, in denen die Handgepäck-Richtlinien gelten. Die Abfertigung wird für etwa eine Stunde unterbrochen, der Mann jedoch nicht gefunden.

3. Mai 2014: Ein Samstagmorgen, kurz nach 5 Uhr. Ein Mann, der nach Griechenland will, verliert die Orientierung. Durch einen Notausgang geht er in den Sicherheitsbereich. Die Polizei räumt Modul A im Terminal 1 und holt die Passagiere aus fünf Flugzeugen. Darunter auch den Verursacher.

31. August 2016: In Frankfurt glaubt eine Frau, die Kontrolle sei schon beendet, und geht mit ihren beiden Kindern einfach weiter. Räumung und Überprüfung dauern drei Stunden, Dutzende Flüge werden annulliert.

© SZ vom 30.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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