Zwischenbilanz nach zehn Monaten:12 250 Bärling kursieren

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Clowns mit Bärling: Birgit Mooser-Niefanger (r.), Vipo Maat (l.) und Erhard Schönegge übergeben die Spende an Isabel Hoffmann von den Klinkclowns. (Foto: Lukas Barth)

Erhard Schönegge von der Initiativgruppe des Regionalgelds ist mit der Entwicklung der Alternativwährung recht zufrieden. Ende der kommenden Woche eröffnet eine Ausgabestelle in der Freisinger Innenstadt

Von Petra Schnirch, Freising

Vor gut zehn Monaten haben die Initiatoren die ersten frisch gedruckten Scheine in der Hand gehalten, mittlerweile sind bereits 12 550 Bärling in Freising und Umgebung im Umlauf. Erhard Schönegge ist "recht zufrieden" mit der bisherigen Entwicklung des neu eingeführten Regionalgelds, wie er sagt. Einen weiteren Schub erwartet er sich, wenn Ende der kommenden Woche eine Ausgabestelle in der Freisinger Innenstadt dazukommt. Bisher ist der Bärling nur bei der Lebensart GmbH in Lerchenfeld zu haben, künftig kann er auch in der Touristinformation am Marienplatz eingetauscht werden.

Auch eine weitere selbst gesteckte Marke hat die Initiativgruppe erreicht: 33 Unternehmen akzeptieren den Bärling bereits. Beim Start im Dezember 2014 waren es gerade mal zehn. "Wir arbeiten daran, dass es auf einem soliden Sockel weitergeht", sagt Schönegge. Im kommenden Jahr wollen die Freisinger stärker für das bargeldlose Zahlen mit der Regiocard werben. Noch aber arbeite man daran, dass man von den alten, analogen Lesegeräten auf EC-taugliche umsteigen könne.

Ein "wichtiger Impulsgeber" war das Uferlos-Festival. Neben dem Euro war der Bärling dort Zweit-Währung, fast überall auf dem Gelände konnten die Besucher damit bezahlen und so das neue Regionalgeld einmal kennenlernen. Kleiner Wermutstropfen: Die meisten Scheine wurden am Schluss wieder zurück in Euro getauscht, da viele der Fieranten nicht aus der Region kamen. Ihnen war zuvor zugesichert worden, dass sie beim Rücktausch nicht den üblichen Abschlag hinnehmen müssen - drei Prozent werden eigentlich für soziale Projekte einbehalten, zwei Prozent für Gebühren.

Deshalb zeigte sich die Initiativgruppe vor wenigen Tagen großzügig: Die dreiprozentige Fördersumme des in der Uferlos-Wechselstube getauschten Geldes war den Klinikclowns versprochen worden. Da nach der Rückgabe nur 297 zusätzlich getauschte Bärling übrig blieben, wäre die Spende ziemlich klein ausgefallen. Die Regionalgeld-Initiative und die Uferlos-Macher rundeten den Betrag deshalb großzügig auf, sodass 500 Bärling übergeben werden konnten. Den gleichen Betrag stellte der Regionalgeldverein für Förderprojekte zur Verfügung, die beim Uferlos vorgestellt worden waren. Die Summe teilen sich Bund Naturschutz, Tierschutzverein, Tagwerk, der Verein für Nachhaltigkeit, Mibikids, die Bürgerenergiegenossenschaft Freisinger Land und die Klinikclowns.

Die nächste Spendenübergabe steht bereits an: Am Freisinger Weihnachtsmarkt wird die Initiativgruppe wieder vertreten sein und für den Bärling werben. Dann wird auch die dreiprozentige Fördersumme der sich im Umlauf befindenden 12 000 Bärling ausgeschüttet, wie Schönegge ankündigt.

Die nächsten Ziele haben sich die Bärling-Initiatoren schon gesteckt: 50 Unternehmen würden sie gern für ihre Idee gewinnen - und erreichen, dass die bisherigen Akzeptanzstellen dabei bleiben. "Das ist aber alles nicht in Stein gemeißelt", meint Schönegge, schließlich arbeiten sie alle ehrenamtlich. "Wir müssen in kleinen Schritten denken." Was ihn positiv stimmt: Die Statistik der umgetauschten Bärling "geht ständig nach oben". Verfolgen können Interessierte die Entwicklung im Internet (www.regionalgeldfreising.de).

Erleichtern würde die Arbeit eine festangestellte Geschäftsführerin. Darüber könne man bei hundert beteiligten Unternehmen nachdenken, schildert Schönegge. Er hat auch eine Idee, wie die Firmen noch stärker vom Bärling profitieren könnten. Er soll ihnen zusätzliche Kunden bringen, denkbar sei aber auch ein Auftritt als Werbegemeinschaft mit gegenseitigen Links auf den jeweiligen Internetseiten.

© SZ vom 15.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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