Zu viel Verkehr, zu viele Raser:Geschwindigkeit drosseln

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Verschwenkung soll Autofahrer in Unterkienberg ausbremsen

Von Petra Schnirch, Allershausen

In Unterkienberg leiden die Bürger - wie in eigentlich allen Ortsteilen Allershausens - unter dem starken Verkehr, obwohl dort nicht einmal eine Kreis- oder Staatsstraße durchführt, geschweige denn eine Bundesstraße. In den vergangenen Wochen war die Situation aufgrund der Bauarbeiten auf der Bundesstraße B 13 bei Hohenkammer besonders schwierig. Aus Richtung Norden staute sich der Verkehr teilweise bis Schernbuch zurück. Viele nutzten daher die Abkürzung von Aiterbach über Unterkienberg nach Allershausen.

Damit die Autos am östlichen Ortseingang künftig zumindest etwas gebremst werden, soll die Fahrbahn dort verschwenkt werden. Einen entsprechenden Antrag hatte Ortssprecher Anton Wörmann gestellt. Wunsch der Unterkienberger sei es, dass "der Durchgangsverkehr so langsam und sicher wie möglich" durch den Ort geführt werde, heißt es in seinem Schreiben an die Gemeinde. Wörmann bedankt sich dafür, dass in der Ortschaft inzwischen ein Geschwindigkeitsmess- und Zählgerät steht. Auch dies werde den ein oder anderen dazu bewegen, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Der Gemeinderat einigte sich in der Sitzung am Dienstag darauf, dass der Finanzausschuss den notwendigen Betrag bei der Haushaltsplanung für 2018 berücksichtigen werde. Ein Planungsauftrag zur Umgestaltung der Ortseinfahrt wurde in der Sitzung bereits vergeben. Nach einer ersten Schätzung werden die Arbeiten etwa 30 000 Euro kosten. Im nördlichen Bereich der Fahrbahn soll eine kleine Pflanzinsel entstehen, der Fahrbahnrand auf der anderen Seite soll um mehrere Meter nach Süden verschoben werden. Auch das Abbiegen Richtung Aiterbach wird dadurch erleichtert, weil die Fahrer den Gegenverkehr besser sehen können.

Langfristig sollte die Gemeinde außerdem überlegen, wie der Verkehr aus nördlicher Richtung in Allershausen geregelt werden könne, sagte Ursula Kopp (PFW). Allein in der Moosstraße seien in den vergangenen vier Wochen fast 30 000 Fahrzeuge gezählt worden. In einigen Ortschaften ist die Belastung aber sogar noch größer: Bürgermeister Rupert Popp (P'FW) erwiderte, dass es in Leonhardsbuch täglich 5000 bis 6000 seien - und bei Stau auf der Autobahn noch einmal deutlich mehr.

Eine Forderung des Ortssprechers kann dagegen nicht umgesetzt werden: Er plädierte dafür, den Abstand der Leitpfosten auf der Straße nach Aiterbach auf 25 Meter zu halbieren, damit Autofahrer nicht zu rasant auf dem Bankett aneinander vorbeiziehen können. Polizei und Landratsamt hätten sich bei einer Verkehrsschau aber dagegen ausgesprochen. Außerdem wäre der Pflegeaufwand höher, weil schon jetzt immer wieder Pfosten umgefahren würden, schilderte Michael Promberger vom technischen Bauamt der Gemeinde.

Der betroffene Eigentümer hat bereits zugestimmt, den Grund für die Verschwenkung abzutreten. Seine Bedingung, dass der Feldweg zur Albert-Schweitzer-Straße in Oberallershausen keinesfalls ausgebaut werden dürfe, zog er mittlerweile zurück. Dies ist laut Popp derzeit ohnehin nicht vorgesehen.

© SZ vom 06.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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