Zu teuer:Umgehung bleibt ein Traum

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Neufahrner Planungsausschuss hält eine Umfahrung von Mintraching derzeit für nicht realisierbar

Neufahrn - Eine Umgehungsstraße für Mintraching und den Freizeitpark am Galgenbachweg bleibt erst einmal eine Vision. Der Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss hat dem Vorschlag der "Bürger für Neufahrn", die Realisierungsmöglichkeiten einer solchen Umfahrung zu prüfen, eine Absage erteilt. Das wurde zum einen damit begründet, dass sich die Gemeinde die Umgehungsstraße ohnehin nicht leisten könnte. Zum anderen gab es auch Zweifel am Nutzen eines solchen Projekts.

Die "Bürger für Neufahrn" hatten Trassen vorgeschlagen, die von der früheren B 11 nördlich um Mintraching herumführen würden und dann südlich von Freizeitpark und Schulzentrum in den Kurt-Kittel-Ring einmünden würden. "Problematisch" fände Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP) das schon deswegen, weil Lastwagenfahrer das als auch günstige Verbindung zwischen dem Gewerbegebiet-West und dem Autobahnanschluss Freising-Süd betrachten könnten - denn damit ließen sich Mautgebühren einsparen. Das würde dann auch zu zusätzlichen Belastungen in Neufahrn - auf Jahnweg, Bahnhofstraße und Galgenbachweg - führen, gab Pflügler zu bedenken.

Natürlich seien die Anwohner der Dorfstraße in Mintraching großen Belastungen ausgesetzt, stellte Christian Meidinger (Grüne) fest, der selbst dort wohnt. Doch das Problem sei nicht unbedingt die Zahl der durchfahrenden Autos, sondern deren Geschwindigkeit. Er plädierte deshalb dafür, sich lieber über Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung Gedanken zu machen und sich für mehr Radarkontrollen einzusetzen.

Eine gute Umgehungsstraße würde dagegen auch Verkehr anziehen, fürchtet Meidinger. Die Bewohner im nördlichen Mintraching wären "wahrscheinlich nicht begeistert", wenn sie dann durch zunehmenden Lastwagenverkehr belastet würden, vermutete Ulla Schablitzki (SPD).

Auch wenn aus der Umgehungsstraße weiterhin nichts wird: Das "Grundanliegen wird nicht ad acta gelegt", versprach Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Allerdings müsse man sich genau überlegen, welche Schritte zur Lösung der Verkehrsprobleme sinnvoll seien und welche Auswirkungen sie haben könnten. Burghart Rübenthal (CSU) regte an, das Thema auch in der demnächst anstehenden Bürgerversammlung in Mintraching anzusprechen und gemeinsam mit den Mintrachingern weiter "nachzudenken".

Mit einem kleineren Straßenprojekt in Mintraching geht es dagegen vorwärts: Der Isarweg, der von der früheren B 11 ins Dorf führt und von auswärtigen Autofahrern häufig als "Schleichweg" genutzt wird, soll saniert und erweitert werden. Bei der Gelegenheit wird auf der Nordseite auch ein Gehweg angelegt. Der entsprechenden Planung hat der Ausschuss zugestimmt.

© SZ vom 24.06.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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