Wirt macht bald zu:Neuer, zentraler Treffpunkt

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In Jägersdorf könnte ein Zukunftshaus entstehen

Von Katharina Aurich, Wolfersdorf

Noch gibt es in Jägersdorf, einem Ortsteil von Wolfersdorf, in dem 140 Menschen leben, die Gastwirtschaft Schweiger. Sie ist der zentrale Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Aber damit wird es im Laufe der nächsten ein bis zwei Jahre vorbei sein. Wann der Wirt genau aufhört, weiß keiner der Wolfersdorfer Gemeinderäte genau zu sagen. Aber sie machten sich schon jetzt Gedanken über eine Alternative. Horst Neuhauser aus Jägersdorf beantragt nämlich bei der Gemeinde die Errichtung eines "Zukunftshauses". Diese Definition war den Gemeinderäten dann doch ein bisschen zu abgehoben, sie beschreiben das Vorhaben als Anbau an das Feuerwehrhaus mit Platz für etwa 40 Personen. Deshalb beauftragten sie Bürgermeister Sebastian Mair, die Grundstücksverhandlungen für den Bereich neben dem Feuerwehrhaus in Jägersdorf zu führen, so dass die Gemeinde die Fläche für einen Anbau samt Toiletten und Parkplätzen erwerben könnte.

Neuhauser, Abteilungsleiter bei der Staatlichen Führungsakademie für Landwirtschaft und Forsten, skizziert in seinem Antrag ein ehrgeiziges Projekt. Die Einwohner in Jägersdorf würden immer älter und die Anzahl der Zugezogenen steige. Im Ort kenne nicht mehr jeder jeden, die Singlehaushalte nähmen zu und auch in Mehrgenerationenhäusern seien die älteren Bewohner tagsüber oft alleine, beschreibt er die Situation. Deshalb sei ein zentraler Treffpunkt im Ort, wie es jetzt noch die Gastwirtschaft sei, wichtig.

Aber ein "Zukunftshaus" böte nach Ansicht Neuhausers noch viel mehr, nämlich eine Versorgungsstelle für ältere Personen mit einer Aufwärmküche, Parkplätze für Carsharing und eine Aufladestation für Elektrofahrzeuge. Außerdem könne es ein mit moderner Technik und Internetanschluss ausgestatteter Raum sein, um sich Vorträge und Videokonferenzen anzusehen. Dies böte den Dorfbewohnern die Chance, am kulturellen Leben teilzunehmen, ohne lange Wege in Kauf zu nehmen, so Neuhausers Idee. Die Gemeinde sei grundsätzlich gewillt, einen solchen Raum zu schaffen, aber wollten die Jägersdorfer so etwas überhaupt?, gab Anita Wölfle zu Bedenken. Die Verwaltung prüft nun die formalen Voraussetzungen für das Projekt. Dazu gehört auch die Bezuschussung von 60 Prozent der Baukosten durch das Förderprogramm "Basisdienstleistungen im Dorf" des Landwirtschaftsministeriums.

© SZ vom 14.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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