Eine krasse Ungleichheit, die bis in die spanische Kolonialzeit zurückreicht, herrscht auf dem asiatischen Inselstaat der Philippinen. Das Land ist katholisch geprägt. Aufgrund seiner Naturschönheiten könnte es eigentlich ein Paradies auf Erden sein. Doch interne Konflikte, von Menschen angerichtete Umweltkatastrophen und der grausame "Anti-Drogen-Krieg" des Präsidenten Dutertes mit über 7000 Todesopfern lassen das Land nicht zur Ruhe kommen. Große Teile der überwiegend katholischen Bevölkerung leben in Armut. Auf diese Missstände will der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen an diesem Freitag, 3. März, aufmerksam machen. Philippinische Frauen haben ihn in diesem Jahr gestaltet. Der Weltgebetstag wird in vielen Kirchen des Landkreises am ersten Freitag im März gefeiert.
Elke Raulf, Prädikantin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Au, erinnert in einer Pressemitteilung daran, dass sich der Weltgebetstag seit dem 19. Jahrhundert zu größten ökumenischen Frauenbewegung weltweit entwickelt hat. Frauen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Konfessionen bereiten ihn vor. In diesem Jahr kommen Christen und Christinnen unter dem Motto "Was ist denn fair?" zusammen, um für globale Gerechtigkeit einzutreten. Den Gottesdienst dazu haben über 20 Frauen aus neun unterschiedlichen Konfessionen verfasst. Sie lassen drei fiktive Frauen zu Wort kommen, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den dramatischen Folgen des Klimawandels berichten. In Kontrast dazu setzen die Verfasserinnen das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.
"Am Beispiel des Lebensmittels Reis erklären uns die Filipinas anschaulich, wie ungerechte Strukturen im Welthandel für Armut in ihrem Heimatland sorgen und welchen Anteil unser Konsumverhalten daran hat", erläutert Elke Raulf den Hintergrund des Weltgebetstags in diesem Jahr. Auch in den Gottesdiensten im Landkreis werden deshalb an diesem Freitag Tütchen mit fair gehandeltem Reis verteilt, den Besucher in die heimischen Kochtöpfe mischen können. Laut Elke Raulf könne man sich auf diese Weise buchstäblich für eine gerechte Gesellschaft einmischen.
In Au sind an diesem Freitag auch Männer zu einer ökumenischen Gottesdienstfeier eingeladen. Dort beginnt der Gottesdienst um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum. Danach können die Gottesdienstbesucher philippinische Speisen probieren.
Der Katholische Frauenbund in Kirchdorf betet und feiert von 18.30 Uhr an mit den Frauen der Pfarrei St. Josef Allershausen und der Evangelischen Kirchengemeinde Oberallershausen. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin in Kirchdorf geht es zum gemütlichen Ausklang ins Feuerwehrhaus Leonhardsbuch in Allershausen.
In Moosburg beginnt um 19 Uhr in der evangelischen Versöhnungskirche der von evangelischen und katholischen Frauen vorbereitete Gottesdienst zum Ökumenischen Weltgebetstag. Im Anschluss daran erwartet die Besucher ein Buffet mit philippinischen Spezialitäten.