Weiterer Anstieg:Platz für Wohnen, Arbeiten, Erholen

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Städte und Gemeinden im Landkreis wachsen stetig, hier der Freisinger Steinpark. Auch der Verkehr beansprucht immer mehr Platz. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Landkreis beanspruchen Siedlungen und Verkehr insgesamt 10 866 Hektar, also 13,6 Prozent der gesamten Fläche

Von Zeitungsdienst Südwest, Freising

Wohnen, Arbeiten, Erholen: Alles braucht seinen Platz. Die Ausdehnung der Siedlungsfläche ist in vielen Kommunen ein hochemotional besetztes Thema. Wie viel Raum beansprucht der Mensch für diese Zwecke? Im Kreis Freising verteilen sich Siedlung und Verkehr aktuell auf etwa 10 866 Hektar Fläche, das sind 2802 Hektar mehr als noch zwei Jahrzehnte zuvor. Wobei allein seit 2010 gut 1275 Hektar hinzu gekommen sind. Die Zahlen stammen vom Landesamt für Statistik und galten zum Jahreswechsel 2015/2016. Aktuellere Daten liegen noch nicht vor.

Wenn die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen Ackerböden betrifft, sind Konflikte häufig programmiert. Naturschützer kämpfen vehement gegen den aus ihrer Sicht unnötigen "Flächenverbrauch". Kommunalpolitiker und Planer argumentieren mit der "Flächenumwidmung" zugunsten von neuem Wohnraum und neuen Arbeitsplätzen. Fakt ist, die Fläche an sich bleibt stets erhalten, nur wird sie zukünftig anders genutzt - je nach Plan entweder als Landwirtschafts- und Wald- als Wasser- oder eben als Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Letztere umfasst Häuser, Straßen, Plätze und Gewerbegebiete, aber auch Sportplätze, Grünanlagen und Friedhöfe. Die 10 866 Hektar für Siedlungen und Verkehr im Kreis Freising entsprechen etwa 13,6 Prozent der Gesamtfläche. Vor 20 Jahren, 1996, lag dieser Anteil noch bei 8064 Hektar, also 10,1 Prozent. Der Rest ist Wald, Landwirtschafts- und Wasserfläche, aber auch nicht unbedingt Natur pur. Felder werden bewirtschaftet, also genutzt, und Wald besteht nicht nur aus unberührtem Totholz-Gebiet, sondern dient der Holzgewinnung für Möbel, Bodenbeläge, Kaminöfen oder Pelletheizungen.

Im Landkreis Freising gibt es etwa 50 688 Hektar landwirtschaftlichen Grund, der damit 63,4 Prozent der Gesamtfläche einnimmt (1996: 55 104 Hektar; 68,9 Prozent). Die Waldfläche liegt aktuell bei 15 723 Hektar oder 19,7 Prozent (1996: 14 378 Hektar; 18 Prozent). Das macht zusammen 66 411 Hektar für Wald, Feld und Wiese. Neue Siedlungsflächen sind übrigens nicht mit versiegeltem Boden gleichzusetzen. Laut Statistischem Bundesamt ist schätzungsweise die Hälfte der beanspruchten Areale versiegelt, denn enthalten sind in der Kategorie auch Freiflächen wie Sportplätze, Friedhöfe und Gärten.

Fürs Wohnen werden im Landkreis Freising 2471 Hektar beansprucht und 499 Hektar für Gewerbe und Industrie. Rechnet man die Flächen für Wohnungen, Straßen und Betriebe auf die hier lebenden 173 225 Menschen um (Stand: 31. Dezember 2015), kommt man auf 627,3 bebaute Quadratmeter pro Kopf. Das ist schlechter als der Bundesdurchschnitt mit 597,1 Quadratmeter. Vergleiche zu früher sind dabei nicht möglich, nach dem Zensus 2011 haben sich die Einwohnerzahlen so verändert, dass die Zahlen nicht mehr vergleichbar sind.

© SZ vom 23.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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