Weitere Helfer gesucht:Starthilfe für Flüchtlingskinder

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In Freising begleiten Lernpaten vor allem junge Asylbewerber und ihre Eltern durch die Schulzeit, damit sie sich in Deutschland schnell zurechtfinden

Von Simon Bauer, Freising

Die fremde Sprache gut und schnell zu lernen, das ist einer der Schlüssel, um in der neuen Heimat wirklich anzukommen. In Freising unterstützen seit April Lernpaten vor allem Kinder aus Asylbewerber- und Flüchtlingsfamilien. Durch kreative Ideen, Spiele und den persönlichen Kontakt wollen die ehrenamtlichen Helfer das Erlernen der deutschen Sprache erleichtern. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Diakonischen Werkes und des Erwachsenenbildungswerkes Freising.

"Es geht darum, ausländischen Familien, besonders den Kindern, den Eintritt in die deutsche Gesellschaft und das Bildungssystem zu vereinfachen", sagt Christina Mayer vom Diakonischen Werk in Freising. Gleichzeitig fungierten die Lernpaten auch als Bindeglied zwischen den Kindern und ihren Eltern, um den Erwachsenen Anregungen zu geben, wie sie selbst ihre Kinder während der Schulzeit unterstützen können. Auch wenn es Organisatorisches zwischen Eltern und Schule zu regeln gilt, stehen die Helfer beratend zur Seite. In Freising gibt es aktuell insgesamt acht ausgebildete Lernpaten.

Grundsätzlich kann jeder selbst Lernpate werden, die einzigen Voraussetzungen sind laut Mayer die Fähigkeiten, gut und geduldig mit Kindern umgehen zu können und sich gerne mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Wem die Idee gefällt, ein Kind ehrenamtlich zu betreuen, der kann sich für diese Aufgabe ausbilden lassen, das nächste Mal ist das am 21. und 28. Januar möglich. Der Veranstaltungsort ist noch nicht bekannt. Weitere Freiwillige würden immer gesucht, sagt Christine Mayer, denn es gebe bisher weit mehr förderwürdige Kinder als Lern-Helfer.

"Die Lernpaten werden von den Kindern sehr gut aufgenommen, sie sind glücklich und freuen sich jedes Mal sehr auf die Treffen." Auch die Betreuer selbst "sind zufrieden und haben Spaß an der Arbeit mit den Kindern", sagt Christina Mayer. Sie sollen ihre Schützlinge durch die Schulzeit begleiten und ihnen helfen, Deutsch sprechen und lesen zu lernen, damit sie in der Schule mitreden können. Die Kinder wiederum lernen, gut mit ihren Mitschülern und Lehrern zu kommunizieren, um sich so ein soziales Umfeld aufbauen zu können. "Wir verbinden dabei die Verwendung des rudimentären Sprachgebrauchs mit einer interkulturellen Lehre. Es soll ihnen beigebracht werden, wie man Sprache in unterschiedlichen Kulturen lernt und nutzt." Doch auch über die Schule hinaus sollen die Kinder auf das Leben vorbereitet werden. "Sie sollen nicht nur das Schuldeutsch lernen und schwierigere Texte verstehen, unser Ziel ist vor allem, dass sie sich bald eigenständig in Deutschland zurechtfinden können", betont Mayer. Die Lernpaten stehen für emotionale Nähe, sozialen Kontakt, Integration und Wissensvermittlung in einer spielerischen Umgebung. Die Familien sollen gut darauf vorbereitet werden, ein behütetes neues Leben zu beginnen. Nicht umsonst lautet der Leitsatz des Projekts: "Herzlich willkommen in Deutschland!"

© SZ vom 02.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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