Als alle Ehrungen vorbei waren und Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher wie üblich bei der Weihnachtsfeier des Stadtrats allen gedankt hatte, denen an diesem Abend zu danken war - da wurde ihm selber noch eine Auszeichnung zuteil: Weil er 2002 zum ersten Mal in den Freisinger Stadtrat gewählt worden war, damals noch für die CSU, ehrte ihn seine Stellvertreterin Eva Bönig für seine mittlerweile 15-jährige Zugehörigkeit zu dem Gremium und fand viele Worte des Lobes.
Sie bescheinigte Eschenbacher, der die CSU vor einigen Jahren verließ, um die Wählervereinigung Freisinger Mitte mitzugründen, Ruhe und Überzeugungskraft, die Fähigkeit, Brücken zu bauen und ein Höchstmaß an Toleranz. Fast schon legendär sei sein oft in Stadtratsdiskussionen zu hörender Satz: "Sie können ja gerne dagegen stimmen, ich meine aber trotzdem, dass. . .", so Bönig schmunzelnd.
Eschenbacher hatte zuvor selber schon mit einer Art Legende zu tun gehabt. Nachdem er Rosi Eberhard, Charlotte Reitsam, Anton Frankl und Hubert Hierl ebenfalls für ihre 15 Jahre währende Arbeit im Freisinger Stadtrat geehrt hatte, bat er mit Helmut Weinzierl einen Kollegen zu sich, den er bereits für 45 Jahre Tätigkeit in diesem Gremium auszeichnen konnte.
Er nannte Weinzierl, der am 11. Juni 1972 das erste und 2014 bereits das achte Mal in das Gremium gewählt wurde, "die personifizierte Konstante unseres Stadtrats". Dabei sei Weinzierl bis heute "mit Herzblut dabei". Er überzeuge mit Erfahrung und durch sachliche Statements, die fraktionsübergreifend anerkannt seien, so Eschenbacher. Man spüre regelmäßig den Respekt der Kolleginnen und Kollegen im Gremium, betonte der Oberbürgermeister - bevor die Freisinger Stadträte diesen Respekt dann minutenlang mit stehenden Ovationen zum Ausdruck brachten.