Wegen der langen Wartezeiten:Tafel erweitert Angebot

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Hilfsbedürftige erhalten künftig auch donnerstags Lebensmittel

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Freisinger Tafel haben am Mittwoch die Vereinsmitglieder nach intensiver Diskussion dem Antrag des Vorstands zugestimmt, einen zweiten Sammel- und Ausgabetag einzurichten. Diese zusätzliche Ausgabe findet künftig am Donnerstagnachmittag von 14 bis 16 Uhr statt, das erste Mal am 28. Januar. Grund dafür sei der zuletzt starke Anstieg der Kunden, unter anderem bedingt durch die steigende Zahl an Flüchtlingen, sagte Vorsitzender Peter Bach im Gespräch mit der SZ Freising. Etwa 200 bis 230 Kunden kommen aktuell jede Woche zur Tafel Freising; mit den Angehörigen der Kunden werden derzeit wöchentlich etwa 500 Personen unterstützt. Zehn bis 20 Neukunden seien zuletzt pro Woche aufgenommen worden. Durch die hohe Kundenzahl sei es am Ausgabetag zu langen Wartezeiten von bis zu drei Stunden gekommen, was gerade im Winter unzumutbar sei, berichtete Bach. Ein zweiter Ausgabetag sei deshalb seit längerem diskutiert worden. Auch, da im Laufe des Jahres - bedingt durch die steigende Zahl an Asylbewerbern - mit einer noch höheren Zahl von bis zu 300 Kunden gerechnet werde. Die bisherige Ausgabe am Mittwochvormittag werde unverändert weitergeführt. "Sie soll vorrangig den Altkunden vorbehalten bleiben" sagte Bach. Die neuen Kunden dagegen sollen vor allem am Donnerstag bedient werden, an diesem Nachmittag wird zukünftig auch die Neuaufnahme von Tafelkunden erfolgen. Durch den zweiten Ausgabetag erhoffe man sich eine deutliche Verkürzung der Wartezeiten, erklärte Bach. Die aktiven Vereinsmitglieder werden deshalb künftig eine dritte und vierte Schicht leisten. Auch die Einzelhandelsgeschäfte haben bereits einem zweiten Sammeltag in der Woche zugestimmt.

Ebenfalls diskutiert wurde eine Umstellung des Ausgabesystems. Bislang erhalten die Kunden ein vorbereitetes Paket, zukünftig sollen sie eventuell - wie das auch bei anderen Tafeln praktiziert wird - die Ware selber auswählen können. Eine Entscheidung darüber wurde aber zurückgestellt, da das neue System einen wesentlich größeren Zeitaufwand zur Folge hätte.

Im vergangenen Jahr gab die Tafel an 50 Tagen Waren aus. Diese wurden von den Einzelhandelsgeschäften aus Freising und Umgebung, von Metzgereien, Bäckereien,

Gärtnereien, Landwirten, Speditionen und der Landesanstalt für Landwirtschaft gespendet. Insgesamt betrug das Lebensmittelaufkommen gut 123 Tonnen. Die Helfer der Tafel leisteten 2015 über 8500 ehrenamtliche Arbeitsstunden, was knapp fünf Vollarbeitskräften entspricht.

© SZ vom 15.01.2016 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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