Wechsel nach 33 Jahren:Klares Votum

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Jürgen Maguhn ist neuer Volkshochschulvorsitzender

Von Petra Schnirch, Freising

Nach 33 Jahren hat es an der Spitze der Freisinger Volkshochschule (VHS) einen Wechsel gegeben: Neuer Vorsitzender ist Jürgen Maguhn. Er löst Thomas Claus ab, der nach 42 Jahren im Vorstand nicht mehr kandidierte. Der Grünen-Stadtrat und Betriebsratsvorsitzende des Helmholtz-Zentrums München setzte sich bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend klar mit 26:9-Stimmen, bei einer Enthaltung, gegen Elmar Hobelsberger durch. Zweite Vorsitzende bleibt Elisabeth Seitzl.

Maguhn hat gleich zwei Ideen für seine neue ehrenamtliche Aufgabe präsentiert. Er möchte den Freisinger Dialog zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wiederbeleben. In Zeiten des Populismus sei der politische Diskurs "überlebenswichtig" für den Erhalt der Demokratie, sagte er. Außerdem will er sich für eine konsequente Ausrichtung als "faire VHS" einsetzen und das Engagement im Bereich Fairtrade ausbauen.

Zuvor aber legte Thomas Claus seinen letzten Rechenschafts- und Kassenbericht vor. Die Volkshochschule stehe finanziell sehr gut da, bilanzierte er. Aus der Etatübersicht für 2017 geht hervor, dass die VHS über eine Betriebsmittelreserve von fast 200 000 Euro verfügt, im vergangenen Jahr konnte diese um fast 65 000 Euro aufgestockt werden, sie entspricht nun fast dem empfohlenen Wert. Der Haushalt hat eine beträchtliche Größe erreicht. Die Einnahmen beliefen sich 2017 auf 1,22 Millionen Euro, über 900 000 Euro kamen durch die Kursgebühren herein. 77 Prozent ihres Jahresetats habe die VHS selbst erwirtschaftet, sagte Claus stolz. Größte Ausgabenposten sind Personalkosten und Honorare für Kursleiter und Referenten.

"Es hat Spaß gemacht", sagte Claus zum Schluss. Inzwischen erfahre die Arbeit der VHS Wertschätzung und Anerkennung durch Stadt und Verwaltung, was sich auch in dem sechsstelligen Zuschuss und der Überlassung des Gebäudes an der Kammergasse widerspiegele. Dies sei nicht immer so gewesen, zu Beginn seiner Amtszeit sei das Angebot der VHS immer wieder hinterfragt worden. Lag die Zahl der Kursteilnehmer damals bei etwa 2000 waren es in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 20 000 und 28 000. Auch die Schwerpunkte ändern sich. Sprach- und Integrationskurse für Migranten spielen laut Claus eine immer größere Rolle. Ansonsten verzeichne die VHS vor allem einen Anstieg bei Kultur- und Gesellschaftsthemen. Auch die Investition in eine Schulküche habe sich bewährt. Claus dankte seinen langjährigen Mitstreitern Hubert Hierl - den Vorsitzenden des VHS-Beirats bezeichnete er als "Fels in der Brandung" - und VHS-Leiter Oliver Dorn. Der kündigte an, dass es wieder ein Theaterstück geben werde. Die Sommerakademie würde er 2019 gern mit dem Künstlerhaus im Schafhof organisieren.

© SZ vom 27.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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