Wasserwacht braucht Hilfe:Bedingt einsatzbereit

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Mit dem alten Anhänger darf die Freisinger Wasserwacht nicht mehr fahren, weil die Bremsen defekt sind. Der neue kostet rund 28 000 Euro. (Foto: Wasserwacht)

Die Freisinger Wasserwacht muss einen neuen Transportanhänger anschaffen und sammelt dafür Spenden

Von Nadja Tausche, Freising

Die Wasserwacht Freising sammelt aktuell Spenden für einen neuen Anhänger, der bei Einsätzen an das Einsatzfahrzeug angebracht werden kann. So transportiert die Wasserwacht unter anderem das Rettungsboot und auch ihre Taucherflaschen. Dass die Wasserwacht in Freising Spenden von Bürgern und Unternehmen für eine Abschaffung sammelt, findet in dieser Form das erste Mal statt. Für die Aktion hat sich die Ortsgruppe das Motto "Lasst uns nicht hängern" überlegt und die Kooperation mit der Freisinger Bank gesucht. Die lege im Rahmen des Crowdfunding-Projekts jetzt auf jede Spende ab fünf Euro noch einmal fünf Euro drauf, erzählt Projektleiterin Katharina Wildgruber. Insgesamt braucht die Ortsgruppe für den Anhänger 28 000 Euro, 3200 Euro sind bisher gespendet worden (Stand Mittwochnachmittag).

"Für die erste Woche ist das ganz gut", findet Katharina Wildgruber, immerhin habe man bis jetzt nur über das Internet Werbung gemacht. 1000 Postkarten seien zusätzlich schon in Auftrag gegeben worden, die würden aber erst noch verteilt. Auch Unternehmen im Landkreis habe man angeschrieben, so Katharina Wildgruber, hier erhofft sie sich größere Summen. Möglich sei auch, dass sich die Stadt Freising an der Finanzierung beteiligt: Man sei hier im Gespräch, sagt Andreas Dörner, Vorstandsmitglied der Freisinger Wasserwacht. "Es ist schön, wenn die Stadt so etwas unterstützt, zwingend verpflichtet sind sie aber dazu nicht", so Dörner. In Freising sei die Wasserwacht an zwei Standorten präsent, sagt Albert Söhl, BRK-Kreisgeschäftsführer: An der Stoibermühle und im Schwimmbad. Wenn an anderen Gewässern etwas passiere, müssen die Sondereinsatzgruppen (SEG) im Landkreis Freising ausrücken und die entsprechende Ausrüstung mitbringen. Woher die Freisinger Wasserwacht das Geld für ihre Arbeit bekommt, ist unterschiedlich. Ein Teil wird über den Topf des Bayerischen Roten Kreuzes finanziert, zu dem die Wasserwacht gehört. Auch über Spenden sowie über die Beiträge von Mitgliedern und Fördermitgliedern bekommt die Wasserwacht Geld. Und Ausstattung, ohne die die Arbeit überhaupt nicht möglich wäre, zahlt der Freistaat Bayern: "Im Landkreis Freising finanziert der Freistaat zum Beispiel die Fahrzeuge und die Rettungsboote", sagt Albert Söhl. Auch hier bleibt dem örtlichen Verband jedoch ein Eigenanteil von zehn Prozent. Die Ausgaben für den Hänger, den die Ortsgruppe Freising im Moment braucht, übernimmt der Freistaat nicht. Was genau bei dem alten Anhänger nicht mehr passt, erklärt die Wasserwacht auf ihrer Website in einem Video. Ein aufgemalter Einsatzwagen mitsamt Hänger ist dort zu sehen, es ertönt ein schriller Signalton. "Einsatz! Schnell, häng' den Hänger an, wir müssen los!", ruft eine Stimme. "Stopp, der ist kaputt", meint ein Gesprächspartner aus dem Off. "Wie, kaputt?". "Naja: Das Rettungsboot passt nicht mehr auf den Hänger, das Material kann nicht mehr (...) gesichert werden, die Bremsen sind kaputt und noch vieles mehr", so die Antwort. Als der Signalton im Video zum zweiten Mal ertönt, ist der Anhänger stattdessen startklar, die Wasserwacht hat das Geld zusammenbekommen. Im echten Leben wird das möglicherweise im September der Fall sein - da endet die Aktion der Wasserwacht.

Wer für einen neuen Anhänger spenden will, kann sich auf der Webseite der Freisinger Wasserwacht informieren: www.wasserwacht-freising.de.

© SZ vom 21.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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