Wasservorräte vor dem Ende:Bäume leiden unter Trockenheit

Nur kräftige Regenfälle können Speicher im Waldboden wieder füllen

Allmählich wird es auch im Kranzberger Forst eng. Vor zwei Wochen konnte die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Weihenstephan noch melden, dass es dort keine Probleme bei der Wasserversorgung der Bäume gibt. Nach weiteren 14 Tagen ohne nennenswerte Niederschläge gehen aber auch an der Waldklimastation Freising die Wasservorräte zur Neige. "Nur kräftige Regenfälle können die Bodenwasserspeicher wieder füllen", heißt es in einer Pressemitteilung der LWF.

Die aktuelle Situation weckt Erinnerungen an den sogenannten Jahrhundertsommer im Jahr 2003. Der Juli 2015 war laut LWF der viertheißeste in Bayern seit Beginn der flächenhaften Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes. Gleichzeitig war der vergangene Monat besonders trocken.

Die Landesanstalt misst an insgesamt sieben Standorten im Freistaat, ob das Wasser in den Waldböden für die Bäume noch ausreicht. An drei Messstationen leiden diese bereits unter extremem Trockenstress wie zuletzt 2003: bei Würzburg, in der südlichen Frankenalb und in der Münchner Schotterebene bei Ebersberg. Auch in Freising werde der "kritische Trockenstressbereich" nun erreicht, heißt es in der Mitteilung weiter.

Vereinzelt lasse sich schon beobachten, dass sich an Bäumen die Blätter einrollen oder abgeworfen werden, da nicht mehr genügend Wasser im Boden vorhanden ist, schildern die LWF-Experten. In Unterfranken, wo es seit Mai kaum geregnet hat, werfe die Eiche ihre jüngsten Triebe ab, um Verdunstungsverluste zu verringern. Ausreichend Regen gab es im August bisher nur am Alpenrand.

© SZ vom 11.08.2015 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: