Was SZ-Leser wissen wollen:Die einen sagen so, die anderen so

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Während viele Freisinger die Parksituation in der Stadt als chaotisch empfinden und sich eine ordnende Hand wünschen, versichert man im Ordnungsamt, dass sehr wohl kontrolliert werde. Was fehlt, ist Personal

Von Gudrun Regelein, Freising

Die Leser-Aktion "Was SZ-Leser wissen wollen" geht in die zweite Runde. Die Redaktion der Freisinger SZ hat ihre Facebook-Seite genutzt und nachgefragt: Was interessiert die Menschen im Landkreis? Welche Fragen kann die SZ beantworten, welche Vorgänge öffentlich machen? So will die Redaktion der Lebenswirklichkeit der Leser näherkommen. In der aktuellen Runde geht es um das Thema Verkehr. Zu den Vorschlägen mit den meisten "Likes" gehörte die Parksituation in Freising und die Frage, ob und wie das Falschparken kontrolliert wird.

SZ-Leser Peter Binner kritisierte in seinem Post beispielsweise, dass bei großen Veranstaltungen offensichtlich nicht überwacht werde, ob Fahrzeuge falsch geparkt würden. "Zu sehen war das am Uferlos, als die komplette Isarbrücke zugeparkt war, so dass auf dem Isar-Radweg kein Durchkommen mehr war", schreibt er. Auf dem Parkplatz der Luitpoldanlage herrsche dann Chaos, dort werde "kreuz und quer" geparkt. Als anderes Beispiel nennt er die Freisinger Gartentage, bei denen die Poststraße und die Landshuter Straße vollständig zugeparkt seien. "Und kein Ordnungsamt ist weit und breit in Sicht."

In Freising werde sehr wohl kontrolliert, auch bei großen Veranstaltungen, sagt dagegen Rupert Widmann, Hauptamtsleiter der Stadt Freising. Auf dem Parkplatz der Luitpoldanlage beispielsweise werde geschaut, ob die Schwerbehindertenparkplätze und die Feuerwehrzufahrten nicht unberechtigt zugeparkt seien. "Wir sind präsent." Dass die Situation bei den Gartentagen aber nicht optimal ist, weiß auch Widmann. "Wir können dort nicht in dem erforderlichen Ausmaß kontrollieren, da Personal fehlt." Auch er sehe da noch Handlungsbedarf.

Dennoch sei die Innenstadt keine zweite Luitpoldanlage, wie Peter Binner kritisiert hatte. Auch könne dort nicht jeder parken, wie er wolle, ohne dass es die Stadt interessiere, sagt der Hauptamtsleiter. Zwei Mitarbeiter des zum Ordnungsamt gehörenden Verkehrsüberwachungsdienstes seien im innerstädtischen Bereich und in den angrenzenden zentrumsnahen Gebieten montags bis freitags auf Kontrollgängen unterwegs, berichtet Widmann. "Aber eine lückenlose Überwachung ist natürlich dennoch nicht möglich." Bei gehäuften Beschwerden von Bürgern schaue man sich auch gezielt bestimmte Straßen an und ahnde dort die Parkverstöße. In der Nähe des Freibades sei das beispielsweise im Sommer öfters der Fall.

Dass es für im Halteverbot abgestellte Autos keinen Strafzettel gebe, für Anwohner, die weniger als fünf Meter im Kreuzungsbereich stehen, aber schon, wie Peter Binner schildert, erklärt Widmann so: "Wenn wir überwachen, dann müssen wir bei allen Parkverstößen handeln und zwar gemäß der Straßenverkehrsordnung und des Bußgeldkataloges." Ausnahmen könne man nicht machen. Wenn ein Mitarbeiter bei der Kontrolle ein im Halteverbot abgestelltes Fahrzeug sehe, dann gebe es natürlich einen Strafzettel. Aber natürlich könne es sein, dass zwischen den Kontrollen der gleichen Straße einige Tage vergehen - und dass dort im Halteverbot parkende Autos dann keinen Strafzettel bekommen.

Insgesamt stünden 3500 Parkplätze rund um die Altstadt zur Verfügung, berichtet Widmann. In der Innenstadt, einem verkehrsberuhigten Bereich, gebe es keine Parkplätze sondern nur Lieferbuchten. Dort dürfe man nur zum Be- und Entladen halten. Die Stadt habe, um die gesamte Situation in Freising zu verbessern, bereits ein flächendeckendes Parkraumkonzept in Auftrag gegeben. "Wir rechnen im Herbst mit ersten Ergebnissen." Aber schon jetzt reagiere man auf Missstände, betont Widmann. So habe die Stadt auf dem fast immer überfüllten P+R-Platz am Bahnhof eine Höchstparkdauer von 24 Stunden eingeführt, "auch das wird übrigens von uns kontrolliert".

© SZ vom 01.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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