Waldbad:Lieb und teuer

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Nandlstadt möchte sein Waldbad unbedingt erhalten

Von Peter Becker, Nandlstadt

Wer in diesem Sommer Erfrischung im Nandlstädter Waldbad gesucht hatte, der wurde enttäuscht. Nachdem das Bad schon 2018 mehrmals wegen der schlechten Wasserqualität geschlossen werden musste, herrschte im Juni diesen Jahres schon wieder ein Badeverbot. Das Becken wurde erneut geleert, gereinigt und mit frischem Wasser gefüllt. All das war aber vergebliche Mühe, denn die Wasserqualität blieb schlecht. Die Gemeinde setzt nun alles daran, das Nandlstädter Waldbad zu erhalten.

Der Geschäftsleiter der Gemeinde, Michael Reithmeier, gab bekannt, dass das Bamberger Büro für Badegewässer- und Freiraumplanung GmbH (WasserWerkstatt) umfangreiche Bestandsaufnahmen, Untersuchungen und Planungen durchgeführt habe. Unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtslage sei eine Machbarkeitsstudie zum Weiterbetrieb des Waldbads erstellt und dem Markt Nandlstadt vorgelegt worden. Sie zeige eindeutig, dass ein Badebetrieb im Waldbad aufgrund der geänderten rechtlichen Voraussetzungen nur mit Hilfe einer biologischen Wasseraufbereitung fortgesetzt werden könne - und das wird teuer. Das Waldbad, derzeit ein Naturbad ohne Wasseraufbereitung, müsste über umfangreiche Sanierungsarbeiten in ein Naturbad mit ökologischer, biologisch-mechanischer Wasseraufbereitung umgebaut werden.

Nach ersten groben Schätzungen kämen durch eine solche Maßnahme Kosten im unteren siebenstelligen Bereich auf den Markt Nandlstadt zu. Trotzdem seien sich Marktgemeinderat und Verwaltung bereits nach der ersten internen Vorstellung der Ergebnisse einig gewesen, dass sämtliche zum Erhalt des Waldbads notwendigen Schritte unternommen werden müssten, schließlich handele es sich um ein in dieser Gegend einmaliges und überregional bedeutsames Bad.

Die Marktgemeinde will deshalb gemeinsam mit den Fachleuten in tiefere Planungen einsteigen, Fördermöglichkeiten abklären und alles daransetzen, dass erforderliche Umbau- und Sanierungsarbeiten schon im Jahr 2020 beginnen können. Ein Badebetrieb wird im Sommer 2020 allerdings ganz ausfallen.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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