Wahlen im Ortsverband:Freisinger FDP-Spitze bleibt

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Anna-Maria Sahlmüller ist seit mehr als 40 Jahren bei der FDP. Jens Barschdorf hat ihr dafür die Theodor-Heuss-Medaille überreicht. (Foto: oh)

Jens Barschdorf führt die Liberalen weitere zwei Jahre

Von Kerstin Vogel, Freising

Der 35-jährige Jens Barschdorf wird den FDP-Ortsverband als Vorsitzender für zwei weitere Jahre führen. Er wurde am Mittwochabend ebenso wiedergewählt wie seine Stellvertreterin, die Freisinger Stadträtin Anna-Maria Sahlmüller. Auch Martin Alberti bleibt stellvertretender Ortsvorsitzender, neu hinzu kommt als dritter Stellvertreter der 53-jährige Dirk Aggrey. Er ist erst vor wenigen Jahren aus der Schweiz nach Deutschland zurückgekehrt, ist aber bereits als stellvertretender Vorsitzender aktiv im FDP-Landesfachausschuss für Migration und Integration.

Zu Beisitzern wurden außerdem Burkard Heckelbacher und Sebastian Lanzinger bestimmt - und es gehört zu den eher skurrilen Randnotizen im Wesen kleinerer Parteiortsverbände, dass der immerhin sechsköpfige Vorstand an diesem Abend von gerade einmal drei anwesenden Parteimitgliedern gewählt wurde.

Dabei ist Barschdorf durchaus optimistisch, was die Zukunft der FDP in Freising angeht. 20 Mitglieder habe der Ortsverein derzeit, vier oder fünf davon seien allein im vergangenen Jahr beigetreten. Man sei in den vergangenen Jahren "deutlich präsenter geworden", lobte er die Arbeit seines Ortsverbandes. Das gelte gerade auch im kommunalpolitischen Bereich, sagte er weiter und zählte unter anderem die Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Innenstadt auf. Die FDP habe sich als erste Partei in Freising gegen die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) positioniert, stellte Barschdorf klar.

Deutliche Worte fand der alte und neue Vorsitzende auch zum Thema "Kauf des Abseits" durch die Stadt Freising. Die FDP sehe eigentlich keine Notwendigkeit, das Areal zu kaufen und dann einem privaten Verein in Erbpacht zu überlassen. Das sei "ein Dammbruch", so Barschdorfs Kritik: Die Stadt müsste wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes künftig eigentlich für alle Vereine dasselbe tun, unkte er.

Er sehe deshalb noch "keinen Automatismus", dass der Abseits-Verein die alte Kultgaststätte tatsächlich bekomme, so Barschdorf: "Die Musikschule platzt beispielsweise aus allen Nähten, es würde der Allgemeinheit mehr nutzen, wenn man dieser Einrichtung zusätzliche Räume am Herrenweg geben würde." Außerdem sollte sich die Stadt Freising angesichts der prekären finanziellen Lage vieler ihrer Sportvereine lieber überlegen, "wie man richtig Sportförderung betreibt, anstatt das Abseits zu kaufen".

Die Innenstadtsanierung werde man auch in Zukunft "kritisch begleiten", versprach Barschdorf, sowohl, was eventuelle Kostensteigerungen als auch, was die fehlende Begrünung angehe: "Mir ist das da alles zu grau." Als weitere kommunalpolitische Themen nannte Barschdorf dann noch "die Schulsituation" und das Thema Wohnungsbau, wobei es dabei vor allem darum gehe, "privaten Bauherren möglichst wenig Steine in den Weg zu legen."

Die FDP-Mitglieder mögen im Übrigen nicht allzu viele sein, treu sind sie ihrer Partei aber offensichtlich schon. Barschdorf konnte am Mittwochabend Stadträtin Anna-Maria Sahlmüller für ihre 40 Jahre währende Mitgliedschaft auszeichnen und ihr neben Blumen und einer Flasche Wein auch die Theodor-Heuss-Medaille in Silber überreichen. Tatsächlich ist Sahlmüller inzwischen bereits seit 41 Jahren und drei Monaten bei den Liberalen, wie Barschdorf einräumte: Man hatte nur vorher keinen gemeinsamen Termin für die Ehrung gefunden.

© SZ vom 02.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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