Vorreiterrolle in Bayern:Seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell

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Jugendsozialarbeiter leisten an 16 Landkreis-Schulen wichtige Hilfe

"Die Jugendsozialarbeit an Schulen ist und bleibt ein Erfolgsmodell." Mit diesen Worten hatte Landrat Josef Hauner einer mittlerweile bayernweiten sozialen Einrichtung gehuldigt, die ihren Ursprung in Freising hat. Der Landkreis hatte vor 20 Jahren auf eigene Faust diese neue Form der niederschwelligen Jugendhilfe geschaffen. Erster Einsatzort eines Jugendsozialarbeiters war damals die Paul-Gerhard-Schule in Freising. Die Stadt und der Landkreis teilten sich die Kosten. Heute sind Jugendsozialarbeiter an 16 Schulen im Landkreis im Einsatz, heißt es in der Jahresbilanz des Landratsamts.

Grundlegende Idee war, Kindern, Jugendlichen und auch ihren Familien zu helfen. Die Jugendsozialarbeiter, angesiedelt im Jugendamt des Landkreises, sollten sich ebenso wie ihre Klientel an den Schulen aufhalten. Durch ihre ständige Gegenwart sind die Schüler an sie gewöhnt. Die Schwelle, sich bei ihnen Rat und Hilfe zu holen, ist deshalb niedrig. Nach dem Motto "Hinschauen statt Wegschauen" werden die Probleme der Heranwachsenden ernst genommen.

Initiiert hatte die Jugendsozialarbeit an Freisings Schulen die damalige Leiterin des Jugendamts, Garbriela Lerch-Wolfrum. Sie ist jetzt im Innenministerium tätig und hielt ebenfalls eine Laudatio im Freisinger Landratsamt. Die ehemalige Jugendamtsleiterin schöpfte bei ihrer Etablierung von Jugendsozialarbeitern an Schulen in ganz Bayern aus ihren Erfahrungen, die sie im Landkreis Freising gemacht hatte. Von 1999 bis 2002 lief die Modellphase, die dann aufgrund der guten Ergebnisse in ein Regelförderprogramm mündete. Heute gibt es 790 geförderte Jugendsozialarbeiterstellen an 1073 Einsatzorten in Bayern. Andere Bundesländer beneideten den Freistaat um diese Einrichtung, sagte Gabriela Lerch-Wolfrum. Sie sieht die Jugendsozialarbeit als Instrument gegen die "Vererbung von Chancenlosigkeit und Resignation". "Die soziale Herkunft junger Menschen darf nicht über deren Zukunft entscheiden", betonte sie.

© SZ vom 02.01.2017 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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