Vor allem in Lerchenfeld:Erhöhte Staugefahr

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Das neue Montessori-Zentrum macht einen Ausbau der Straße "Gute Änger" unumgänglich. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach Ferienende gibt es vier Straßensperrungen im Raum Freising. Autofahrer müssen Umwege in Kauf nehmen

Von Eva Zimmerhof, Freising

Für viele Autofahrer in Freising gehört er zum Alltag - der Stau. Vier zeitgleiche Straßensperrungen zum Ende der Pfingstferien, lassen nun befürchten, dass das Chaos noch größer wird. Die Hohenbachernstraße ist bereits gesperrt und von Montag, 8. Juni an, sind die Gute Änger und die Schlüterallee dicht. Zwei Tage später folgt dann noch die Gemeindeverbindungsstraße von Achering nach Giggenhausen.

Dahinter stecke kein Kalkül, sagt die städtische Pressesprecherin Christl Steinhart, auch wenn das vielleicht so wirke. sie. Grund sei einfach der Beginn anhaltenden guten Wetters. Die jeweiligen Planungsabteilungen hätten "immer einen Blick darauf", wo außerdem Straßen gesperrt würden. Dabei wird es die Anwohner der Erdinger Straße sicher nicht freuen, wenn der Verkehr von der "Gute Änger" auf diese Straße ausweicht. Laut einer SZ-Umfrage via bei Facebook empfinden die Freisinger den Lärmpegel in der Erdinger Straße sowieso schon als extrem. An große Staus glaubt Steinhart nicht: "Dass ganz Lerchenfeld dann steht, kann man nicht sagen." Insgesamt seien die Sperrungen weit genug voneinander entfernt. Auch Stadtrat Robert Weller hält die zeitgleichen Straßensperrungen nicht für problematisch. "Vor allem im Vergleich zur Sperrung des Südrings und der Autobahn. Das waren eher ärgerliche Projekte für Bürger." Dass man bei der "Gute Änger" nicht mehr um die Baumaßnahmen herumkommt, wird jedem klar, der dort fährt. Ab der Angerbrunnenstraße bis zum Südring - dies ist der bis Ende Juli gesperrte Abschnitt - handelt es sich nur um ein Provisorium. Das neue Montessori-Zentrum und das Technologieunternehmen machen die Erschließung notwendig. Neben einer neuen Fahrbahn soll ein Gehweg an der Westseite sowie ein 50 Meter langer Parkstreifen im Bereich des Schulzentrums angelegt werden. Das kostet 520 000 Euro.

Die voraussichtlich bis November gesperrte Schlüterallee spiele als Privatstraße "für die allgemeine Öffentlichkeit keine Rolle", sagt Christl Steinhart. Wer per Auto, zu Fuß oder mit dem Rad zum Werksverkauf von Weihenstephan möchte, muss den Umweg über oder entlang der B 11 nehmen. Denn die Verkaufsstelle ist in dieser Zeit ausschließlich über eine Sonderzufahrt direkt von der B 11 in Richtung Achering zu erreichen. Dieser liegt etwa 200 Meter hinter der eigentlichen Molkerei-Zufahrt. Leidgeprüft sind bereits die Vöttinger. Denn mit der Sperrung der Hohenbachernstraße müssen sie voraussichtlich bis zum 11. September großräumige Umleitungen, ein tagsüber geltendes absolutes Halteverbot am Mitterfeld sowie die Sperrung des Fußweges entlang der Straße in Kauf nehmen. Morgens und am Nachmittags fährt dort extra ein Shuttlebus für Schüler. Die Sperrung zwischen Griesfeld- und Egilbertstraße ist nötig, weil die Hohenbachernstraße aus Sicherheitsgründen einen 1,50 Meter hohen Bodendeckel bekommt. Dieser soll sie davor bewahren einzustürzen, wenn der Tunnel für die Westtangente gegraben wird.

Die Acheringer sind durch die Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße nach Giggenhausen bis voraussichtlich zum 14. August keinesfalls abgeschnitten, sind sie verkehrstechnisch sowieso bestens angebunden. Um nach Giggenhausen oder Massenhausen zu kommen, müssen sie aber dann doch Umwege fahren. Grund für die Sperrung bis zur Abzweigung nach Pulling ist die Brücke über die Bahnschienen bei Achering. Mittlerweile ist die Tragfähigkeit des Übergangs nicht mehr gesichert. Da die Stadt nicht damit rechnet, dass die Bahn den viergleisigen Ausbau der Strecke Freising-Neufahrn mittelfristig umsetzen wird, will sie die Brücke bis 2025 erhalten. Dazu lässt sie für etwa 230 000 Euro unter anderem beschädigte Stahlbetonflächen befestigen und zusätzliche Stahlstützen einbauen.

"Veränderungen der Wippenhauser Straße", berichtet Verkehrsreferent Weller noch, "plant die Stadt gerade ganz intensiv." Dennoch werde dort in den nächsten Monaten nichts verändert. Die Straße soll Fahrradschutzstreifen erhalten. Die Situation sei allerdings kompliziert, so Weller, da die Fahrbahn dafür nicht breit genug sei und Grundstücksankäufe seien schwierig. Derzeit müssen die Verantwortlichen bei der Stadt noch alle Möglichkeiten überdenken. "Beobachten muss man auch, wie der Verkehr sich entwickelt, wenn die Westtangente da sei", meint Weller. "Jetzt ist die Straße noch stark befahren. Vielleicht ändert sich das."

© SZ vom 06.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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