Viele Absagen kassiert:Frustrierende Haus-Suche

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Familien mit mehreren Kindern brauchen vor allem: viel Glück

Die Eigenbedarfskündigung kam für Familie Brandt (Name geändert) überraschend, gut zwei Jahre nach dem Einzug. Dabei hätten es sich die Erwachsenen denken können, dass es so kommen würde. Die Tochter des Vermieters wurde bald dreißig und im Prinzip war das Haus längst für sie reserviert. Nicht bloß die Miete von acht Euro pro Quadratmeter war für die fünfköpfige Familie aus München zunächst ein Glücksfall gewesen. Ein ganzes Haus an einer ruhigen Straße, dazu ein winziges Stück Garten, statt der schimmeligen Stadtwohnung im zweiten Stock neben der lauten Waschanlage zuvor.

Nach der Kündigung war plötzlich mit mindestens 300 Euro mehr im Monat zu rechnen. Damit würde es finanziell eng. Dazu war die Suche frustrierend, denn das geringe Angebot schien auf maximal zwei Kinder ausgelegt zu sein. Die Familie hängte Zettel aus und erzählte jedem, den sie kannte, von ihrem Problem. Über die Wochen wuchs der Druck, pünktlich zum Ende des Mietverhältnisses ein Zuhause gefunden zu haben. Die Brandts wollten in Freising bleiben, auch wenn sie vor allem Tipps für Orte wie Zolling bekamen. Doch warum aus der Stadt in ein Dorf ziehen, zu dem sie keinen Bezug hatten? Wo die Wege lang waren, wenn die Kinder zu Hobbys oder Freunden wollten?

Die Immobiliensuche war ein belastender Teil des Alltags geworden. In zwei Monaten gab es zwei Besichtigungen. Einmal wollte der Hausbesitzer keine Familie mit so vielen Kindern als Mieter, das andere Mal lag die Warmmiete bei 2100 Euro. Dann der Tipp einer Bekannten zu einem Reihenhäuschen für neun Euro pro Quadratmeter. Den Brandts hat es geholfen, in Freising viele Menschen kennengelernt zu haben. Über Makler und Internetsuche hatte sich nicht einmal ansatzweise etwas ergeben.

© SZ vom 26.05.2015 / ZIM - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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