Verzögerungen beim Rohbau:Eine Art Probebetrieb

Lesezeit: 2 min

Die Fertigstellung des neuen Tierheims in Neufahrn verschiebt sich erneut. Bis zur avisierten Eröffnung im März werden Tiere übergangsweise in der Freisinger Auffangstation betreut

Von Gudrun Regelein, Freising

Die Eröffnung des Tierheims des Freisinger Tierschutzvereins wird sich erneut verzögern. Eigentlich sollte der Neubau auf einem zwei Hektar großen Grundstück in der Gemeinde Neufahrn, zwischen Dietersheim und Mintraching gelegen, diesen Herbst fertig sein. Wegen eines witterungsbedingten verspäteten Baubeginns musste der Termin aber auf Januar 2018 verschoben werden. "Aber beim Rohbau gab es erneut eine mehrwöchige Verzögerung", schildert Joseph Popp, Vorsitzender des Tierschutzvereins. Nun hofft er, Anfang März die Eröffnung des bereits vor zehn Jahren geplanten Tierheims feiern zu können.

In der Zwischenzeit werden die Fundtiere der Stadt Freising und von Januar an auch die der 15 am Tierheimbau beteiligten Gemeinden in der Tierauffangstation Freising untergebracht. Der Tierschutzverein übernimmt bereits von diesem Freitag an die Station von der Stadt. Parallel dazu werden weiterhin in verschiedenen Pflegestellen des Vereins Tiere betreut, sagt Popp.

Eine Katastrophe sei die verspätete Eröffnung zwar nicht und es werde auch, wie geplant, am 22. Oktober das Richtfest gefeiert, sagt der Vorsitzende: "Aber natürlich ist es lästig." Mittlerweile sei jedoch der Rohbau fertiggestellt. Alle Erschließungsarbeiten auf dem Grundstück wurden erledigt und auch die Container stehen bereits auf dem Gelände. "Jetzt geht es hoffentlich zügig voran", sagt Popp.

Im Moment sei die Situation für den Tierschutzverein nicht einfach, berichtet der Vereinsvorsitzende. So müssten nicht nur viele aufgefundene Hunde untergebracht werden, sondern es gebe auch eine große Zahl an sogenannten Abgabetieren, deren Besitzer gestorben seien oder sich aus anderen Gründen nicht mehr um ihren Hund kümmern könnten. Diese unterzubringen, gestalte sich zunehmend schwierig, nur eine begrenzte Zahl könne an andere Tierheime vermittelt werden. Aber auch eine private Unterbringung ist nicht einfach, das erfordert viel Zeit. Zu den Hunden kämen noch eine große Zahl an Hasen und Meerschweinchen, um die man sich kümmern müsse, so Popp. Er sei dankbar, dass mit der Stadt Freising nun eine pragmatische Lösung gefunden worden sei.

In der Auffangstation auf dem Wertstoffhof der Stadt Freising befänden sich derzeit keine Tiere. Dort gebe es vier Hundezwinger, einen Katzenkäfig, eine Kleintierabteilung und ein Außengehege. "Das ist nicht groß, aber ausreichend, um Notfälle zu versorgen", meint Popp. Auch die Polizei werde entlastet, die könne Fundtiere der Stadt Freising in der Station unterbringen. Der Verein übernehme und bewirtschafte die Station in eigener Regie. Betreut werden die Tiere durch bezahlte Mitarbeiter des Tierschutzvereins, die dann später im neuen Tierheim arbeiten werden. "Ich sehe das als eine Art Probebetrieb", sagt Popp.

Auch er sei nicht "unglücklich" über die Vereinbarung, betont Freisings Ordnungsamtsleiter Robert Zellner. "Der Tierschutzverein hatte ein Problem, wir hatten die notwendigen Räumlichkeiten." Eigentlich sei geplant gewesen, die Tierauffangstation zum Jahresende aufzulösen, denn auch die Stadt Freising habe mit dem Tierschutzverein vereinbart, dass dieser von 1. Januar an deren Fundtiere betreut. "Das geschieht nun eben schon einige Wochen früher."

Eine Fundtiermeldung ist ab sofort über den Telefondienst des Tierschutzvereins Freising möglich: Telefon: 0700 / 21 21 25 25 oder 0171 / 43 52 225.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: