Vertreterversammlung:"Wir gehen stramm auf die Milliarde zu"

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Vorstandsvorsitzender Reinhard Schwaiger lobt die Entwicklung der Bilanzsumme der Freisinger Bank

Von Johann Kirchberger, Freising

Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, trotz ständig zunehmender Regularien, die für enorme Belastungen der Banken sorgen und trotz einer Digitalisierung, die das Kundenverhalten komplett verändert hat, blickt die Freisinger Bank auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. Der Jahresüberschuss betrug knapp 4,9 Millionen Euro, was eine erneute Ausschüttung von 3,75 Prozent Dividende auf die Anteilscheine ermöglicht. Das wissen die Mitglieder zu schätzen, deren Zahl im vergangenen Jahr um 1759 auf 13 878 gestiegen ist. Aufsichtsratsvorsitzender Richard Bauer wertete das bei der Vertreterversammlung als großen Vertrauensvorschuss für die Freisinger Volks- und Raiffeisenbank. "Wir sind Teil des regionalen Wirtschaftskreislaufes", stellte er fest und erinnerte an den Ausspruch von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der vor 200 Jahren geboren wurde: "Gemeinsam das erreichen, was der Einzelne nicht kann."

Das Jahr 2017 sei geprägt gewesen von einer starken Kreditnachfrage bei gleichzeitigem geringerem Einlagenzufluss, heißt es im Prüfbericht. Letzterer sei angesichts von Negativzinsen gewollt gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Reinhard Schwaiger. Freude bereitet ihm die Entwicklung der Bilanzsumme, "wir gehen stramm auf die Milliarde zu", sagte er. Im Vorjahr habe die Freisinger Bank knapp 970 Millionen erreicht, ein Zuwachs von 5,8 Prozent. Die Einlagen stiegen von 725 auf 743 Millionen, zählte Schwaiger auf, die ausgegebenen Kredite kletterten von 630 auf 683 Millionen Euro.

Sehr zufrieden zeigte sich Schwaiger mit dem bilanziellen Eigenkapital, das zum Jahresende 121,5 Millionen betragen hat. In den 15 Filialen der Bank waren 178 Mitarbeiter, davon 13 Auszubildende beschäftigt, sagte er. Die Zentralisierung der Kompetenzen auf die vier Beratungscenter in Freising, Allershausen, Eching und Moosburg soll fortgesetzt werden. Auch Vorstand Karl Niedermaier, dem Italien große Sorgen macht, freute sich über die guten Zahlen, "dafür haben wir ja auch ein ganzes Jahr lang hart gearbeitet".

Landrat Josef Hauner, eigentlich im Verwaltungsrat der Sparkasse zuhause, sah keinen großen Unterschied zwischen den beiden Freisinger Geldinstituten. Beide seien regional verwurzelt und verfolgten das gleiche Ziel, sagte er in seinem Grußwort: Handwerk und Handel mit Geld zu versorgen. Die Freisinger Bank bezeichnete er als wichtigen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb sowie als starken Steuerzahler. Insgesamt sei das Bankengeschäft zwar schwieriger geworden, meinte der Landrat, aber wenn die richtigen Entscheidungen getroffen würden, könne man auch eine längere Phase der Niedrigzinsen überstehen.

Viel Lob hatte auch Alexander Büchel, Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbands, mitgebracht. Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2017 mache die Freisinger Bank zum "Beispiel einer erfolgreichen Genossenschaftsbank". Sie sei ein wichtiger Partner des Mittelstands und eine tragende Säule der Entwicklung in der Region. Zwei, die daran nicht ganz unbeteiligt waren, ehrte Büchel mit der silberen Ehrennadel des Genossenschaftsverbands: den Aufsichtsratsvorsitzenden Richard Bauer, der sich seit 30 Jahren für das Genossenschaftswesen einsetzt, und den Vorstandsvorsitzenden Schwaiger, der seit 26 Jahren für die Genossenschaftsorganisation arbeitet. Die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Richard Bauer, Josef Riemensberger und Andrea Miller wurden von den Vertretern wiedergewählt.

© SZ vom 28.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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