Vertrag unterzeichnet:Schnelles Internet bis ins letzte Haus

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Langenbach baut Breitbandnetz in seinen Ortsteilen aus

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Beim Breitbandausbau auf dem flachen Land hapert es in weiten Bereichen des Freistaats noch. In Langenbach werden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht: Die Orte Oftlfing, Kleinviecht, Schmidhausen und Oberhummel werden nun als letzte Gemeindeteile mit dem schnellen Internet versorgt. Bürgermeisterin Susanne Hoyer unterzeichnete am Dienstag einen entsprechenden Vertrag mit Helmut Kiening, dem Vertreter der Telekom, die den Zuschlag für den Netz-Ausbau erhalten hat. 62 Haushalte können von Herbst 2017 an schnelles Internet nutzen.

Die Telekom wird rund 16,2 Kilometer Glasfaser verlegen und drei Multifunktionsgehäuse neu aufstellen oder mit modernster Technik ausstatten. Dadurch werden eine Übertragungsrate von bis zu 50 Megabits pro Sekunde (50 MBit/s) und Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sein. "Wir haben mit der Telekom einen starken Partner an unserer Seite. So ermöglichen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern in Kürze den begehrten Zugang zum schnellen Internet", sagte Hoyer: "Für Arbeitnehmer mit Home Office, Selbstständige und unsere Unternehmen bringt höheres Tempo enorme Vorteile. Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortvorteil, der sich auch positiv auf den Wert einer Immobilie auswirkt." Sie habe Wert darauf gelegt, dass auch "das letzte Haus" noch seinen Anschluss bekommt. In Oftlfing beispielsweise werden ganze sieben Anschlüsse kommen. Helmut Kiening bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und sicherte eine zügige Umsetzung des Projekts zu.

Die Telekom steigt nun in die Feinplanung ein. Gleichzeitig werden eine Firma für die Tiefbaumaßnahmen ausgesucht, Material bestellt und Baugenehmigungen eingeholt. Sobald alle Kabel verlegt und Multifunktionsgehäuse aufgestellt sind, erfolgt der Anschluss ans Netz der Telekom. In der Regel vergehen zwischen dem Vertragsabschluss und der Buchbarkeit der Anschlüsse nur zwölf Monate.

Die Deutsche Telekom investiert viel in den Ausbau von schnellen Internetanschlüssen. Dafür gibt sie bis zu vier Milliarden Euro im Jahr aus. Wo die Telekom den Ausbau nicht aus eigenen Mitteln finanzieren kann, spricht sie mit den Kommunen über Kooperationsmöglichkeiten und bündelt diese im Programm "Mehr Breitband für Deutschland". Seit 2008 wurden mehr als 5000 Kooperationsverträge im ganzen Bundesgebiet geschlossen. Knapp zwei Millionen Haushalte erhielten auf diese Weise schnelles Internet - zusätzlich zum Eigenausbau der Telekom. Das Unternehmen hat dafür mehr als 24 000 Kilometer Glasfaser verlegt und gut 14 000 Multifunktionsgehäuse aufgestellt, das sind die grauen Verteilerkästen am Straßenrand.

Der jetzige Ausbau mit 2867 Metern unversiegeltem Tiefbau, 258 Metern versiegeltem Bau und 16 200 Metern Glasfaser wird knapp 200 000 Euro kosten. Aus dem so genannten "Söder-Förderprogramm" kommen 140 000 Euro, bei der Gemeinde verbleiben somit "nur" noch 60 000 Euro. "Wir haben das Glück, dass wir schon einen sehr guten Ausbauzustand haben", sagt Bürgermeisterin Hoyer dazu.

© SZ vom 13.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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