Versammlung der Kreis-ÖDP:Wohnen und Radeln

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Der Kreisvorstand der ÖDP (v. li.): Angela Kern (Kassier), Helmut Priller, Ulrich Vogl (Vorsitzender), Martin Bauer, Hans-Jürgen Scheifele. (Foto: Marco Einfeldt)

Kreis-ÖDP stellt Kernpunkte ihrer künftigen Arbeit vor

Von Katharina Aurich, Freising

Die Mitglieder der ÖDP werden sich in den Stadt- und Gemeinderäten in Freisinger, Moosburg und Neufahrn sowie im Kreistag für den Sozialen Wohnungsbau stark machen, das Bürgerbegehren gegen die Ansiedlung der Logistikfirma Transgourmet unterstützen sowie sich für ein fahrradfreundliches Freising einsetzen. Diese Kernpunkte ihrer zukünftigen Arbeit skizzierte der Kreisvorsitzende Ulrich Vogl, zugleich Finanzreferent Stadt Freising, auf der Hauptversammlung.

Rund 30 Mitglieder informierten sich nicht nur über aktuelle Vorhaben und Aktionen, sondern wählten auch ihren Vorstand. Vorsitzender bleibt Ulrich Vogl (Freising), seine Stellvertreter sind Hans Jürgen Scheifele (Freising), Jörg Kästl (Moosburg), Florian Pflügler (Neufahrn), Helmut Priller (Freising), Martin Bauer (Freising) sowie Angela Kern (Fahrenzhausen) als Schatzmeisterin.

Vogl schilderte die Misere auf dem Freisinger und Landkreiswohnungsmarkt. Bezahlbare Wohnungen für Menschen, die normal verdienten, gebe es kaum, geschweige denn für sozial Schwache oder anerkannte Flüchtlinge. Aus seiner Sicht müsse endlich die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises tätig werden. Immerhin gebe es in Freising Sozialwohnungen, in allen anderen Kommunen des Landkreises jedoch nicht. Die Gemeinden müssten nicht selbst bauen, aber sie sollten die Rahmenbedingungen für Investoren schaffen und Grundstücke zur Verfügung stellen, so Vogl. Um diesen "riesigen Bedarf" zu decken, sei "eine massive Intervention der öffentlichen Hand notwendig".

ÖDP-Kreisrat Helmut Priller erklärte, "wir werden mit den Bürgermeistern sprechen". Es könne nicht sein, dass aufgrund der niedrigen Zinsen Investoren einen Wohnblock nach dem anderen errichteten und teuer vermieteten. Auch für sozial Schwache müsse Wohnraum gebaut werden. Beim ÖDP-originären Thema Energiewende mahnte Priller zu konsequenterem Vorgehen. Es gebe viele schöne Broschüren, aber die Bemühungen für eine echte Energiewende seien viel zu "stromlastig". Natürlich stehe die Gemeinde Zolling in der regenerativen Stromerzeugung wegen des Biomasseheizkraftwerks gut da. Dies sage aber nichts über die Gesamtsituation im Landkreis aus. Priller erklärte, dass der Wärmeverbrauch und die Mobilität noch viel zu wenig untersucht und verbessert würden. Die Vorschläge der ÖDP-Politiker würden oftmals weggedrückt, kritisierte er. Als Beispiel beschrieb er das Bewusstsein bei einem Schulneubau, dabei sei das äußere Design viel wichtiger als etwa die energetische Gestaltung. Der Gestaltungsbeirat habe viel mehr Einfluss als der Energiebeirat, bedauerte Priller. Ein Erfolgsprojekt in Freising seien der Bau des neuen Schwimmbads und seine energetische Versorgung, lobte Jörg Kästl. Wenn man in Moosburg mit den Planungen mal so weit sei, könne man von Freising lernen.

Passend zum Frühling schilderte Vogl das aktuelle Projekt der ÖDP in Freising: die Stadt solle fahrradfreundlicher werden. Denn was in Landshut, Garching oder Moosburg möglich sei, müsse sich auch in Freising realisieren lassen, damit die Dom- und Hochschulstandort endlich in die "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune in Bayern" aufgenommen werde. Auf Antrag der ÖDP "bereisen" Politiker und Verwaltungsmitarbeiter einen Tag lang die Stadt und überlegen, wie sie fahrradfreundlicher werden könne.

Vogl bedankt sich bei Jörg Kästl für 19 Jahre im Kreistag. Kästl hatte Ende 2015 sein Mandat niedergelegt, das Manfred Reuß übernahm.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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