Verhandlungen laufen noch:Schwierige Arbeit am Insolvenzplan

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Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie: Hauptverfahren beginnt am 1. November

Von Laura Caspari, Freising

Seit das Amtsgericht Landshut der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA) in Freising die vorläufige Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angeordnet hat, arbeitet Insolvenzverwalter Marcus Göbel an einem Insolvenzplan für das Institut. Laut Göbel soll am 1. November das Hauptverfahren eröffnet werden, bis dahin sollte der Insolvenzplan stehen. "Es laufen nach wie vor Verhandlungen zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Institut", erklärt Göbel. "Auf Seiten des Freistaats gibt es viel Bemühen." Er wies darauf hin, dass das Ministerium bereits mehrfach ein Interesse am Weiterbestehen der renommierten Forschungsanstalt bekundet habe, sofern die notwendigen Voraussetzungen erfüllt werden.

Hierzu zählt die Sanierung des Instituts durch die Aufstellung eben eines Insolvenzplans, mit dem rechtlich gesehen auch die Vergangenheit der Anstalt abgearbeitet wird. Das Institut war wegen Betrugs und Veruntreuung von Geldern in die Schlagzeilen geraten. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen den bisherigen Direktor des Instituts, dessen Stellvertreter und die ehemaligen Verwaltungsleiter.

Die Gläubiger müssen allerdings vorher noch über den Plan abstimmen. Das größte Problem beim Insolvenzplan sei der hohe Abstimmungsbedarf aufgrund der vielen Beteiligten der DFA. In einem nächsten Schritt muss das Institut dann dafür sorgen, dass es intern wieder die Förderrichtlinien erfüllt, die der Staat für eine Stiftung des öffentlichen Rechts vorsieht. Das ist wichtig, damit die staatliche Förderung von 3,6 Millionen Euro im Jahr wieder aufgenommen wird.

Für die etwa 70 Mitarbeiter des Instituts ist zumindest vorerst gesorgt, drei Monate lang erhalten sie über das Insolvenzgeld ihren vollen Lohn, die Forschungsarbeit wird ganz normal fortgeführt. "Der Betrieb wird voll aufrechterhalten", erklärt Göbel. "Wir arbeiten sehr intensiv, ich bin guter Dinge, dass alles klappt."

© SZ vom 14.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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