Veranstaltungen:Heilige und andere Kostbarkeiten

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An jeder der vier Ecken der Mariensäule kniet ein Heiliger: die Dompatrone Korbinian und Sigismund, sowie Franz Xaver und Franz von Assisi. Wieso, wird beim "Tag des offenen Denkmals" erklärt. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 9. September, sind auch in Freising zahlreiche interessante Objekte zu sehen. Dabei sind auch zwei 500 Jahre alte Häuser in der Freisinger Innenstadt, die derzeit renoviert werden

Von Kerstin Vogel, Freising

"Entdecken, was uns verbindet", ist das Leitthema beim "Tag des offenen Denkmals" 2018, an dem sich auch die Stadt und der Landkreis Freising am Sonntag, 9. September, mit verschiedenen Veranstaltungen beteiligen. Die bundesweite Aktion findet seit mittlerweile 25 Jahren immer am zweiten Sonntag im September statt und hat das Ziel, historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, für Architektur- und Geschichtsliebhaber zu öffnen.

In der Stadt Freising beginnt um 14 Uhr unter der Ägide des Historischen Vereins eine Führung mit dem Titel: "Von Arpajon bis Goa - Die Heiligen der Freisinger Mariensäule". Bernd Feiler erläutert den Teilnehmern die korinthische Säule mit der Madonna und den umgebenden Figuren, die im Jahr 1674 von Franz Kheimbhofer und Andreas Götzinger geschaffen wurde. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Mariensäule, der ursprünglich geplante Termin um 11.30 Uhr musste wegen des Standkonzerts zum Volksfest verschoben werden.

Eine weitere Führung, die um 15 Uhr am Domplatz beginnt und von der Stadtheimatpflege Freising angeboten wird, steht unter der Überschrift "Graubündner Maurermeister im barocken Freising" und befasst sich vor allem mit deren bekanntesten Vertretern Zuccalli, Riva und Viscardi. Sie alle haben das bauliche Leben in Bayern zwischen 1680 und 1720 entscheidend geprägt und auch in der Residenzstadt Freising ihre Spuren hinterlassen, wie es in der Ankündigung der Stadt heißt. In ihre Reihen gehört auch der langjährige Freisinger Hofmaurermeister Johann Jakob Maffiol. Isabella Hödl-Notter wird den Teilnehmern das facettenreiche Leben und die vielzähligen Bauprojekte der "Graubündner" in Freising näherbringen.

Auch das Freisinger Architekturbüro "Fiedler + Partner Architekten" beteiligt sich in diesem Jahr am "Tag des offenen Denkmals" - und zwar mit einer Führung über die "offenen Baustellen" an der Unteren Hauptstraße 42 und 44 in Freising. Zwar würden die beiden Gebäude von außen wie zwei gewöhnliche Häuschen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anmuten, heißt es in der Einladung der Stadt: "Aber im Inneren zeigen sie sich für den Kenner als renaissancezeitliche Kostbarkeiten." Architekt Reinhard Fiedler und Bauforscherin Eva Willberg wollen den Teilnehmern erläutern, wie diese fast 500 Jahre alten Kleinode aus den Jahren 1526 und 1567 als solche erkannt werden und welche Aufgaben und Tätigkeiten zu ihrer Bewahrung und zeitgemäßen Nutzung notwendig sind.

Architekt und Bauforscherin sind am "Tag des offenen Denkmals" jeweils von 10 bis 18 Uhr auf der Baustelle, Führungen finden um 10, 14 und 16 Uhr statt. Weil sich beide Häuser noch mitten in der Sanierungsphase befinden, können Besucher die Baustellen nur mit festem Schuhwerk und auf eigene Gefahr betreten, so ein Hinweis der Veranstalter.

Der Beitrag des Landkreises Freising zum "Tag des offenen Denkmals" besteht in einer Führung durch die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus im Auer Ortsteil Osterwaal. Bei St. Bartholomäus handelt es sich laut Beschreibung um einen romanischen Saalbau mit eingezogenem, gerade schließendem Chorturm und einer angefügten zweigeschossigen Sakristei. Das Langhaus stammt aus dem 17./18. Jahrhundert, 1882 wurde es erweitert. 2014 wurde mit einer Gesamtsanierung der Kirche begonnen, die 2017 mit der Innenrenovierung abgeschlossen wurde. Eine Ausstellung mit Fotos und Planunterlagen dokumentiert die Renovierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude.

Die Pfarrkirche ist am "Tag des offenen Denkmals" von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Kirchenpfleger Jakob Münsterer führt von 10 bis 12 und von 14 bis 15 Uhr durch das Denkmal und erläutert es den Besuchern.

Nähere Informationen zum Programm am "Tag des offenen Denkmals" finden sich auch im Internet: www.tag-des-offenen-denkmals.de.

© SZ vom 31.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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