UPDATE:Verkehrt herum in die Einbahnstraße

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Die Freisinger SZ beleuchtet die aktuelle Situation bei Bauprojekten im Landkreis

Von Laura Dahmer

I n der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ künftig die aktuelle Situation bei wichtigen Bauprojekten im Landkreis Freising. Auf welchem Stand ist das jeweilige Projekt? Was wurde schon umgesetzt und wie soll das Ganze aussehen, wenn es fertig ist? Warum passiert bei manchen Vorhaben gefühlt gar nichts mehr? Ein Bestandteil der Serie ist das Mobilitätskonzept der Stadt Freising und wie es in die Praxis umgesetzt wird: Das soll immerhin nachhaltige Mobilität fördern und das Vorwärtskommen für alle Verkehrsteilnehmer verbessern. Der erste Teil der Serie befasst sich mit fahrradfreundlichen Einbahnstraßenregelungen und der dahingehenden Umgestaltung der Kammergasse.

Die Stadt hat gut zwei Dutzend neue Wege für Fahrradfahrer - dank Mobilitätskonzept und ein paar neuen Schildern. Eine im Konzept angestrebte Maßnahme war es, die Regelungen in den Einbahnstraßen fahrradfreundlicher zu machen. Mittlerweile wurde das in allen Straßen umgesetzt, in denen es "sicherheitsrechtlich möglich ist", heißt es von Seiten der Stadt. Faktisch bedeutet das: Dort wurden die Beschilderungen für Fahrradfahrer geändert. Sie dürfen die Straßen nun in beide Richtungen befahren und müssen keine zeitfressenden Umwege mehr in Kauf nehmen. Doch nicht in allen Einbahnstraßen sei so eine Neuregelung möglich gewesen, etwa aufgrund der Fahrbahnbreite oder anderer Kriterien wie Einmündungssituationen, so die Stadt. Davon betroffen sind die Heckenstallerstraße, die Moltkestraße, die Jahnstraße und die Adalbert-Stifter-Straße. Hier dürfen Radfahrer weiter nur in Fahrtrichtung der Autos fahren. Beidseitig befahrbar sind durch die neue Regelung dagegen nun Oberer Graben, Ferdinand-Zwack-Straße, Meichelbeckstraße und Gartenstraße.

Freising ist also bereits ein Stück weit fahrradfreundlicher geworden. Eine größere "Baustelle" ist dagegen die Umsetzung einer weiteren Maßnahme des Mobilitätskonzeptes: Die fahrradfreundliche Umgestaltung der Kammergasse. Diese wird im Moment hauptsächlich vom Autoverkehr dominiert, Fußgängern und Radfahrern steht nur ein "sehr begrenzter Teil des Straßenraums zur Verfügung", findet die Stadt. Deshalb soll auch hier Radverkehr in beide Richtungen möglich gemacht werden - oder gar eine Fahrradstraße entstehen. Die Kammergasse soll mit dem Auto dann nur noch von Anliegern befahrbar sein. Die Stadt Freising möchte damit einen "echten Altstadtring" schaffen, der es ermöglicht, auch mit dem Fahrrad ohne großen Umweg um die Altstadt herumzufahren, anstatt durch sie durch. Aktuell befindet sich diese Maßnahme in einer Machbarkeitsstudie.

Bis sich in der Kammergasse für Fahrradfahrer tatsächlich etwas ändert, ist es allerdings noch ein weiter Weg. Denn die Umsetzung des Altstadtrings erfordert auch eine Umgestaltung der Mainburger Straße. Als Bundesstraße liegt deren Unterhalt aktuell in der Zuständigkeit des Bundes. "Nach Fertigstellung der Umfahrungen Westtangente und Nord-Ost-Umfahrung scheint die Herabstufung der Bundesstraße Mainburger Straße zur Staatsstraße wahrscheinlich", lässt die Stadt wissen. Erst dann könne die Umgestaltung des Innenstadtverkehrs und der Kammergasse in Angriff genommen werden.

© SZ vom 17.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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