Ultrafeinstaub-Messungen am Flughafen:Warten auf neue Forschungsergebnisse

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Ein Antrag der Landtagsfraktion der Grünen, am Flughafen München mit Ultrafeinstaub-Messungen zu beginnen, ist am Donnerstag in der Sitzung des Umweltausschusses erwartungsgemäß abgelehnt worden. CSU und Freie Wähler wollen vor weiteren Entscheidungen erst die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens am Frankfurter Flughafen abwarten, das hatten sie bereits im Vorfeld geäußert. Der Grünen-Abgeordnete Johannes Becher zeigte dafür kein Verständnis.

Eine Mehrheit fand dagegen der Antrag von CSU und Freien Wählern in der gleichen Sitzung, Messungen im Umfeld des Flughafens München zu prüfen. FW-Abgeordneter Benno Zierer wertete dies als "großen Erfolg". Das werde geschehen, falls der Abschlussbericht des Umweltbundesamts zu den Untersuchungen am Flughafen Frankfurt relevante Ultrafeinstaub-Belastungen aufzeigen sollte, so Zierer in einer Pressemitteilung. Für Frankfurt liegen mittlerweile Zwischenergebnisse vor. Den Abschlussbericht will das Umweltbundesamt laut Zierer voraussichtlich Anfang bis Mitte 2020 vorlegen. Er hält es für sinnvoll, solange zu warten und diese Erkenntnisse einzubeziehen.

Johannes Becher ist da anderer Ansicht. Er begrüßt es zwar, dass die Regierungskoalition Messungen in Regensburg und Augsburg vorgesehen habe. Warum von den 1,4 Millionen Euro, die im Haushalt für Ultrafeinstaubmessungen und -untersuchungen vorgesehen seien, aber nicht zumindest ein Teil für einen Standort im Flughafenumfeld verwendet wird, könne er nicht verstehen. Er drängt darauf, keine Zeit zu verlieren. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt weise das Umweltbundesamt darauf hin, dass es dringend weiterer paralleler Messungen bedürfe.

In der Debatte im Ausschuss sei ihm Ungeduld vorgeworfen worden, sagte Becher und hielt dagegen: "Es gibt bis heute keine klare Aussage der Staatsregierung, dass am Flughafen München gemessen werden soll, sondern lediglich völlig unverbindliche Prüfaufträge." Dieses Vorgehen der Koalition nannte er eine "reine Verzögerungstaktik", das ärgere ihn.

© SZ vom 29.11.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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