Es schaut nicht gut aus für die Windkraft im Landkreis Freising. Jetzt hat auch der Gammelsdorfer Gemeinderat eine Rolle rückwärts gemacht: Er nahm sein bisheriges Einvernehmen für das seit fünf Jahren beantragte Windrad am Rand des "Enghauser Holzes" bei der Sitzung am Mittwoch wieder zurück.
Vor einigen Jahren war es ein brütendes Uhu-Paar, das den Bau des 186 Meter hohen Windrads unmöglich machte, dann war das Paar, amtlich bescheinigt von der Unteren Naturschutzbehörde in Freising, fort, jetzt aber soll es wieder da sein. Diese Neuigkeit, zusammen mit Zweifeln an der Wirtschaftlichkeit der Anlage und einem ebenfalls gesichteten brütenden Rotmilan waren Gründe, die den Gemeinderat mehrheitlich bewogen, gegen das Projekt zu stimmen. Der Betreiber, die Firma Energiebauern, sagte eine für Donnerstag angesetzte Informationsveranstaltung in Gammelsdorf kurzfristig ab. Voraus gegangen war massive Kritik der Bürgerinitiative Windkraftanlage Enghausen, die der Gemeinde mangelnde Informationspolitik vorwirft. Derzeit werden die Unterlagen zur Genehmigung des Windrads erneut vom Landratsamt geprüft. Eigentlich ging der Investor davon aus, heuer mit dem Bau zu beginnen. Das Windrad fällt nicht unter die 10-H-Abstandsregelung, weil es vor deren Inkrafttreten beantragt wurde.