Uferlos-Tipp:Bänkelsänger im Strizzi-Look

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Voodoo Jürgens aus Wien liebt das Morbide

Von mkru, Freising

Wenn er eins nicht genannt werden will, dann Popmusiker oder Austro-Popper. Voodoo Jürgens, der sich selbst als Liedermacher oder Bänkelsänger bezeichnet, kommt nach Freising und spielt auf dem Uferlos-Festival. An diesem Donnerstag, 25. Mai, tritt er im Sparkassenzelt auf, der Eintritt ist frei.

Schwarzer Humor im Wiener Dialekt prägt die Texte des Musikers im Strizzi-Look, sein erstes Album "Ansa Woar" schaffte es in Österreich auf Platz eins. Mitgewirkt hatten daran auch andere Größen am österreichischen Liederhimmel wie "Der Nino aus Wien" und Ja Panik.

Über das Abgründige in seiner Heimatstadt Wien singt Voodoo Jürgens am allerliebsten. (Foto: Wolfgang Bohusch/privat)

Sein Lebenslauf scheint Voodoo Jürgens für die ungewöhnlichen Lieder zu prädestinieren, mit denen er nicht nur Österreich begeistert. Geboren ist er in Tulln an der Donau. Um von Wien aus in die knapp 40 Kilometer entfernte und 15 000 Einwohner große Stadt zu gelangen, muss man an einem Tierkrematorium und einer Zuckerfabrik vorbei - ein Geruchserlebnis, über das er in seinem Song "Tulln" singt. Nachdem Voodoo Jürgens seine Ausbildung zum Konditor abgebrochen hatte, wurde er Friedhofsgärtner in Wien - daher wohl auch die Inspiration für sein bislang bekanntestes Lied "Heite grob ma Tote aus". Voodoo Jürgens beschäftigt sich mit dem Morbiden abseits der glänzenden Kaffeehäuser und singt im Akzent der Wiener Arbeiterbezirke - nachdem er vorher zehn Jahre lang Indierock auf Englisch gemacht hatte und sogar mit der britischen Rocklegende Pete Doherty aufgetreten war.

Aber auch mit teilweise selbst für Österreicher schwer verständlichem Wiener Schmäh ist Voodoo Jürgens auf vielen Bühnen ein gern gesehener Gast - sei es in Londoner Jazzclubs oder auf dem Uferlos in Freising.

© SZ vom 24.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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