Überquellende Mülleimer:Reisende ärgern sich über Müll im Bahnhof

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Förmlich übergequollen sind am vergangenen Samstag die Abfalleimer am Freisinger Bahnhof. Überall lagen Plastikbecher und Papier herum. (Foto: Privat)

An einer Notruf- und Informationssäule kann über eine Zentrale Reinigungspersonal herbeigerufen werden

Von Paula Gerhardus, Freising

Wo man auch hingesehen hat, überall lag Müll. Am vergangenen Samstagnachmittag quollen die Abfalleimer im Freisinger Bahnhof buchstäblich über, und auch um sie herum bildete sich nach und nach ein Kranz aus leeren Pappbechern und Papiertüten. Nicht gestattet ist eigentlich laut Hausordnung das "Wegwerfen von Abfällen, Zigarettenkippen und Kaugummis außerhalb der vorgesehenen Behälter sowie in den Gleisbereich". Doch welche Wahl hat der Reisende, wenn eben diese vollkommen überfüllt sind? Für die meisten Bahnhofsbesucher war die Lösung naheliegend - sie warfen ihren Müll eben daneben, sodass dieser sich zumindest in der Nähe des eigentlich dafür vorgesehenen Abfalleimers befand.

Die Deutsche Bahn gab die bei der Freisinger SZ eingegangene Beschwerde eines Reisenden an diesem Dienstag an die zuständige Fachabteilung weiter. Über genauere Gründe, warum es an besagtem Tag zu einer derartigen Verschmutzung kam, sei man nicht informiert, man entschuldige sich jedoch bei den Reisenden für die Unannehmlichkeiten, teilte eine Sprecherin der Bahn dazu mit.

Grundsätzlich kümmert sich das sogenannte 3-S-Konzept um Vorfälle wie diesen. Das 1996 eingeführte System deckt Service, Sicherheit und Sauberkeit in den Bahnhöfen der Deutschen Bahn ab und steht für den "sicheren und kundenorientierten Betrieb". Kontakt kann an vielen Bahnhöfen über die Notruf- und Informationssäulen aufgenommen werden, die 24 Stunden in Betrieb sind. Entwickelt wurden diese "um dem Reisenden an kleinen und großen Bahnhöfen rasche Hilfe über Sprachkontakt mit einem Mitarbeiter anbieten zu können", heißt es auf der Internetseite des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). 3-S-Zentralen gibt es lediglich an größeren Bahnhöfen. Die Mitarbeiter dieser Zentralen zählen, laut Internetbeschreibung, ebenfalls die Überwachung der Sauberkeit im Bahnhof zu ihren Aufgabengebieten.

Das Reinigungsteam der Deutschen Bahn verfügt mittlerweile sogar über einen Whatsapp-Service. Beschwerden können somit kurzerhand an zuständige Fachkräfte versendet werden. Gewünscht wird eine Beschreibung der Verschmutzungsart sowie die Angabe des Standortes. Der Service ist bislang an mehr als 30 Bahnhöfen verfügbar, jedoch nirgendwo in Süddeutschland. Bis Ende März soll die Zahl auf etwa 70 Standorte ansteigen, vielleicht heißt es also auch bald in Bayern auf Plakaten "Wenn Sie Schmutz in diesem Bahnhof entdecken, schreiben Sie uns einfach per Whatsapp."

© SZ vom 28.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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