Überhitzter Wohnungsmarkt:Bewerbungstipps für Mieter

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Da es immer schwieriger wird, eine Wohnung zu finden, bietet der Landkreis spezielle Schulungen an

Von Peter Becker, Freising

Wer im Landkreis Freising eine Wohnung sucht, der hat es schwer. Insbesondere, wenn er Migrationshintergrund hat. Entscheidend ist es, beim Erstkontakt mit dem vielleicht zukünftigen Vermieter schon mal einen guten Eindruck zu hinterlassen, um überhaupt in die engere Auswahl zu kommen. Das kann man trainieren, zum Beispiel durch die Teilnahme an einer Mieterqualifizierung, welche das Landratsamt anbietet. Das Angebot werde nun durch ein mobiles Konzept erweitert, kündigte Nathalie von Pressentin, Integrationsbeauftragte am Landratsamt, während des Sommer-Pressegesprächs des Landrats am Freitag an.

Die Inhalte des mobilen Konzepts unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von dem der Mieterqualifizierung. Der einzige Unterschied ist, dass diese Wohnungssuchende durch fünf Schulungen à zwei Stunden fit für den Wohnungsmarkt machen soll. Das mobile Konzept sieht einmalige offene Infoabende in interessierten Gemeinden vor. Die bereiten einerseits den potenziellen Mieter auf das Gespräch mit dem Vermieter vor. Andererseits, erklärt Nathalie von Pressentin, solle Letzterer sensibilisiert und ermutigt werden, Wohnraum zu vermieten. Außerdem werden Ansprechpartner im Landkreis Freising vorgestellt.

An den entsprechenden Abenden sollen Informationen kompakt vermittelt werden. Es gibt Begriffserklärungen sowie Bewerbungstipps für Mieter, die zugleich erfahren, welche Erwartungen mögliche Vermieter an sie hegen. Dazu gibt es eine Teilnahmebestätigung, die nützlich für Bewerbungen sein kann.

Referenten sind Immobilienmakler Jürgen Mieskes und Volker Zinkernagel vom Freisinger Mieterverein. Die Zielgruppe sind Wohnungssuchende, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Die Auftaktveranstaltung findet diesen Herbst im Freisinger Landratsamt statt. Ein Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Idee zur Mieterqualifizierung und dem mobilen Konzept geht von der Arbeitsgruppe "Unterstützung von Wohnungssuchenden" aus. Teilnehmer daran sind Organisationen wie das Studentenwerk München, der Mieterverein, Immobilienmakler Mieskes, das Jobcenter sowie Wohlfahrtsverbände und Ehrenamtliche. Die Idee zu der Mieterqualifizierung und dem mobilen Konzept sind in den Sitzungen der Arbeitsgruppe zwischen Januar und Juli diesen Jahres entstanden.

Zweck ist es, Wohnungssuchende auf die Kommunikation mit dem Vermieter vorzubereiten. Insbesondere wenn fremde Kulturen aufeinandertreffen, kann es bisweilen zu Missverständnissen kommen. Nathalie von Pressentin nannte das Beispiel einer Spanierin, die es gewohnt war, in ihrer Heimat zwei Kübel Wasser auszuschütten, um dann den Fliesenbelag im Haus zu schrubben. Als sie dann das gleiche Prinzip auf den Parkettboden ihrer Wohnung praktizierte und der Holzboden aufquoll, war der Vermieter wenig begeistert.

© SZ vom 11.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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